Die für die Reporter gefährlichsten Länder waren 2016 den Angaben zufolge Afghanistan und Mexiko: Dort wurden jeweils 13 Journalisten getötet. Im Jemen starben elf Journalisten, im Irak neun und in Syrien acht. Der Anteil der getöteten Frauen habe sich innerhalb von zehn Jahren von fünf Prozent auf zehn Prozent 2016 verdoppelt. Der jüngste Fall, der international für Entsetzen sorgte, ist der Mord an der regierungskritischen Journalistin Daphne Caruana Galizia auf Malta. Sie kam ums Leben, als an ihrem Auto eine Bombe explodierte.
Lediglich zehn Prozent der Todesfälle zwischen 2006 und 2016 wurden laut Unesco aufgeklärt. Auch ein steigender Trend: 2016 seien 94 Prozent der Opfer Lokaljournalisten gewesen. Die Hälfte der Todesfälle erfolgte in Ländern, in denen kein Krieg herrschte.
"Mord an Journalisten, willkürliche Verhaftungen, Folter, Einschüchterungen und die Beschlagnahmung von Recherchematerial - diese Straftaten müssen geahndet werden", betonte Wolfgang Schulz, Vorstandsmitglied der Deutschen Unesco-Kommission. "Eine Aufklärungsrate der Journalistenmorde von zehn Prozent ist dabei viel zu gering. Nur mit einer Presse, die nicht bedroht wird, kann eine reflektierte öffentliche Meinungsbildung gelingen."
Laut Unesco ist zudem ein erheblicher Anstieg von Gewalt gegen Journalisten zu verzeichnen. Dazu zählen unter anderem Entführungen, willkürliche Verhaftungen und Folter. In der arabischen Region sei die Anzahl der von Extremisten entführten Journalisten massiv angestiegen. Bedroht sei auch die digitale Sicherheit von Journalisten - durch Überwachungsmaßnahmen, Cyberattacken, Desinformationskampagnen und Einschüchterung.
Quelle: n-tv.de , dsi
Tags: