Aung San Suu Kyi besucht Unruheregion Rakhine

  02 November 2017    Gelesen: 497
Aung San Suu Kyi besucht Unruheregion Rakhine
Überraschungsbesuch für einen Tag: Burmas Regierungschefin Aung San Suu Kyi ist erstmals nach Rakhine gereist. Das Militär geht dort brutal gegen die muslimische Minderheit der Rohingya vor.

Vor der Gewalt in Burma sind bislang mehr als eine halbe Million Rohingya geflohen. Nun ist die De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi unangekündigt in die Unruheregion Rakhine gereist.

Suu Kyi sei "jetzt in Sittwe und wird auch nach Maungdaw und Buthiduang reisen", sagte ein Regierungssprecher. Es handele sich um eine "Tagesreise".

Es ist Suu Kyis erster offizieller Besuch in dem nördlichen Bundesstaat Burmas, in dem Regierungstruppen gewaltsam gegen die muslimischen Rohingya vorgehen.

Es war nicht klar, ob Suu Kyi auch von den Streitkräften niedergebrannte Rohingya-Dörfer besuchen oder in der Region verbliebene Rohingya treffen würde.

Aung San Suu Kyi hatte lange geschwiegen

Die Friedensnobelpreisträgerin hatte lange zu dem Konflikt geschwiegen und war dafür kritisiert worden. Erst Mitte September brach sie ihr Schweigen und sprach erstmals "Menschenrechtsverletzungen" gegen die Rohingya öffentlich an.

Der Konflikt zwischen der mehrheitlich buddhistischen Bevölkerung und der muslimischen Minderheit in Burma war Ende August eskaliert, als Rohingya-Rebellen Soldaten und Polizisten angriffen und dutzende Sicherheitskräfte töteten. Das Militär reagierte mit brutaler Gegengewalt.

Hunderte Menschen wurden getötet, ihre Häuser niedergebrannt, mehr als eine halbe Million Rohingya flüchteten ins Nachbarland Bangladesch. Die Vereinten Nationen stuften das Vorgehen der Streitkräfte gegen die Rohingya als ethnische Säuberungen ein.

Die muslimischen Rohingya gelten als eine der am meisten verfolgten Minderheiten der Welt. Weite Teile der buddhistischen Mehrheit in Burma betrachten sie als illegale, staatenlose Einwanderer aus Bangladesch, obwohl viele Rohingya schon seit Generationen in Burma leben.

Quelle : spiegel.de

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