Unter Berufung auf vertrauliche Unterlagen für die Aufsichtsräte berichtet die "Stuttgarter Zeitung" dagegen, dass es um die Zukunft der Nachtzüge nicht gut stehe. Demnach sind bereits "ab Mitte 2016 keine weiteren Ansätze für Nachtreiseverkehre" in der mittelfristigen Planung enthalten. Umfangreiche Investitionen in den "teilweise überalterten Fahrzeugpark" ließen sich "wirtschaftlich nicht rechtfertigen", zitiert die Zeitung aus den Unterlagen. Die Sparte schreibe zudem "seit Jahren Verluste in zweistelliger Millionenhöhe" und stehe durch Nachtbus- und Billigflugangebote "stark unter Druck".
Die ÖBB sieht die Zukunft der Nachtzüge dem Bericht zufolge anders: "Wir halten an unseren Nachtzügen fest und sind zufrieden mit der Entwicklung", sagte ein ÖBB-Sprecher der Zeitung. Nachtzüge seien zwar ein Nischenprodukt, aber wichtig für manche Kunden. Auf Fragen zu Gesprächen mit der Deutschen Bahn ging er nicht ein. Die ÖBB betreibt demnach bereits die Nachtreisezüge Wien-Hamburg und Wien-Düsseldorf durchgehend.
Neben vielen Nachtzügen hat die Deutsche Bahn bereits fast alle Autozüge aus den Fahrplänen gestrichen. Heute gibt es mit den Strecken Hamburg-Lörrach und Hamburg-München nur noch zwei Autozug-Verbindungen. Nachtzug-Verbindungen gibt es insgesamt noch auf zwölf Strecken.
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