Chinesische Raumstation könnte auf Europa abstürzen

  10 November 2017    Gelesen: 431
Chinesische Raumstation könnte auf Europa abstürzen
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat bereits mögliche Absturzstellen für die chinesische Raumstation Tiangong-1 eingegrenzt. Der Absturz wird für Anfang 2018 erwartet. Betroffen wären demnach gleich mehrere europäische Staaten.
Die ESA wird eine internationale Kampagne leiten, an der insgesamt 13 Weltraumagenturen aus der ganzen Welt beteiligt sind. Ziel ist es die chinesische Raumstation zu verfolgen, die ihren endgültigen Absturz auf die Erde bereits begonnen hat. Es wird erwartet, dass ein Großteil der Raumstation bei dem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verbrennen wird, so eine Pressemitteilung der ESA.

"Aufgrund der Geometrie des Orbits der Station können wir schon jetzt die Möglichkeit ausschließen, dass Fragmente über einen Punkt weiter nördlich als 43 Grad Nord oder weiter südlich als 43 Grad Süd fallen werden", sagt Holger Krag, Leiter des Space Debris Office, der Weltraumtrümmerabteilung der ESA.

Diese Breitengrade lassen den Schluss zu, dass sich Spanien, Portugal, Italien, Bulgarien und Griechenland in der "Schusslinie" befinden könnten, falls größere Trümmerteile der Station nicht vollständig in der Atmosphäre verglühen sollten.

"Datum, Uhrzeit und geografischer Fußabdruck des Wiedereintritts können nur mit großen Unsicherheiten vorhergesagt werden. Selbst kurz vor dem Wiedereintritt kann nur ein sehr großes zeitliches und geographisches Fenster geschätzt werden ", erklärte Krag und fügte vorsichtig hinzu: "In der Geschichte der Raumfahrt wurden keine Verluste durch herabfallende Trümmer bestätigt."

Die ESA hat die Führungsrolle der Überwachungskampagne übernommen, die vom Inter Agency Space Debris Coordination Committee (IADC) durchgeführt wurde. Die IADC setzt sich aus mehreren europäischen Weltraumagenturen, der NASA, Roscosmos, JAXA aus Japan, ISRO aus Indien, KARI aus Südkorea und der China National Space Administration zusammen.

Die IADC-Mitglieder werden ihre Ressourcen bündeln, um den wahrscheinlichen Einschlagort des Objekts auf der Erde zu verfolgen, während sie gleichzeitig das wahrscheinliche Zeitfenster vorhersagen, in dem die Tiangong-1-Station des "Himmlischen Palastes" endgültig auseinanderbrechen wird. Die Station kreist derzeit in einer Höhe von 300 Kilometern um den Erdball und bewegt sich mit etwa 7 Kilometern pro Sekunde.

"Ziel ist es, die Prognosegenauigkeit für alle Mitglieder zu überprüfen, zu analysieren und zu verbessern", schrieb die Agentur in ihrer Pressemitteilung. Die aktuelle Umlaufbahn der Station kann hier eingesehen werden.

Es gab seit 2016 keinen Kontakt mehr zu der Station, die zwischen Januar und März 2018 unkontrolliert in die Erdatmosphäre wiedereintreten soll. Die ESA führte 2013 eine ähnliche Kampagne während des unkontrollierten Wiedereintritts ihres GOCE-Satelliten durch.

Quelle:deutsch.rt

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