Eine Gruppe von Schiffen, angeführt von der argentinischen Korvette "Drummond", sei zum Ort des Signals unterwegs, berichtete "Clarín". Der Suchbereich sei nun auf etwa 120 Quadratkilometer eingeschränkt worden. Auch das für eine mögliche Rettung elementar wichtige kanadische Schiff "Scandik Patagonic" sei unterwegs, meldete "Radio Mitre". Das Verteidigungsministerium wollte die Berichte nicht bestätigen.
In der patagonischen Hafenstadt Comodoro Rivadavia wurde das regionale Krankenhaus auf Anforderung der argentinischen Kriegsmarine in Bereitschaft versetzt. Alle geplanten Operationen wurden verschoben und vier Säle freigehalten, um die Besatzungsmitglieder des U-Boots gegebenenfalls einliefern zu können.
Sauerstoff könnte knapp sein
Die internationale Suchaktion nach dem verschollenen U-Boots ist nach Angaben der argentinischen Kriegsmarine in einer "kritischen Phase". Der Kontakt mit dem U-Boot war am 15. November abgerissen. "Unsere Sorge um die Sauerstoffreserve an Bord wird größer", sagte der Marinesprecher, Kapitän Enrique Balbi. Das U-Boot mit 44 Menschen an Bord verfüge über Sauerstoff für sieben Tage, wenn es nicht auftauchen kann.
Das U-Boot wird mit der Energie von 960 Batterien angetrieben. Ein Kurzschluss könnte sowohl die Funkverbindung - die nur aufgetaucht möglich ist- unterbrechen, als auch die Steuerung des U-Boots lahmlegen. Ungeklärt ist, weshalb nicht die automatisch auslösbaren Notsignale aktiviert worden sind.
Eine Panne scheint es in der Koordination zwischen dem erst seit fünf Monaten amtierenden Verteidigungsminister Oscar Aguad und dem Marinekommando gegeben zu haben. Aguad erfuhr Medienangaben zufolge erst mit mehrtägiger Verspätung von der Panne an Bord des U-Boots, und am Samstag twitterte er optimistisch über angeblich vom U-Boot stammende Satellitenanrufe. Seitdem gibt es auf dem Twitter-Account des Ministers keine neuen Einträge.
Inzwischen beteiligen sich 16 Forschungs-, Kriegs- und Rettungsschiffe aus Argentinien, den USA, Großbritannien, Brasilien, Chile, Frankreich und Italien sowie ein Dutzend Flugzeuge mit hochempfindlichen Ortungsgeräten an der Suchaktion. Auch aus Deutschland wurde der Einsatz eines Seeaufklärers P-3 Orion angeboten, der aber von den argentinischen Behörden noch nicht angefordert wurde.
Quelle: n-tv.de
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