Zum Auftakt der Serie beim TSV Schott Mainz am 18. November hatte eine Gruppe von Zuschauern die Flagge Tibets gezeigt. Die Chinesen hatten sich daraufhin geweigert, die Begegnung fortzusetzen. "Tatsächlich wurde das Projekt von einigen wenigen Zuschauern genutzt, um Botschaften zu setzen, die von der chinesischen Mannschaft, den Offiziellen, dem Betreuerstab des Chinesischen Fußball-Verbandes und auch den chinesischen Zuschauern als verletzend empfunden wurden", schrieb der DFB. Abgesagt werden deshalb die Spiele gegen Frankfurt, Hoffenheim II und Wormatia Worms - die drei Partien sollen auf das Jahr 2018 verschoben werden.
"Wir bedauern aufrichtig, die Serie verschieben zu müssen, insbesondere wenn man bedenkt, was diese Spiele für die sportliche Entwicklung der chinesischen U20 und auch die mögliche Entwicklung der Regionalliga Südwest bedeutet hätten", sagte DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann: "Dennoch erachten wir die Verschiebung für zwingend, denn so schaffen wir ausreichend Zeit, um die neu entstandene Situation in aller Ruhe und Offenheit zu besprechen und im Sinne des Sports eine vernünftige Lösung zu finden. Wir sind zuversichtlich, dass wir die hervorragende Beziehung zwischen CFA (chinesischer Verband, d. Red.) und DFB weiterentwickeln werden."
Die Tibet-Initiative hat die vorläufige Absage kritisiert. "Dass die Spiele nun ausgesetzt und auf 2018 verschoben werden, ist nichts weiter als ein fauler Kompromiss", sagte Nadine Baumann, die Geschäftsführerin der Tibet-Initiative, der Deutschen Presse-Agentur. "Wir fordern eine klare Haltung und eine Stellungnahme der Bundesregierung. Es steht weit mehr auf dem Spiel als sportliche Kooperation. Deutschland muss klar machen, dass hierzulande Menschenrechte unverhandelbar sind. Wir werden auch 2018 das Recht auf Meinungsfreiheit verteidigen und mit der tibetischen Flagge in die Stadien gehen."
Quelle: n-tv.de
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