Nato würde bei Krieg des Kosovo gegen Montenegro wegschauen

  28 November 2017    Gelesen: 1019
Nato würde bei Krieg des Kosovo gegen Montenegro wegschauen
Im Gebietsstreit zwischen dem Kosovo und Montenegro ist kein Ende in Sicht. Militärexperte Vojin Grubac aus Podgorica hält es für durchaus möglich, dass der Kosovo einen Krieg anzetteln könnte – mit Rückendeckung aus Albanien. Die Nato würde nach seiner Einschätzung dabei beide Augen zudrücken.
In kosovarischen Schullehrbüchern seien mehrere Munizipalitäten Montenegros bereits als zu Albanien gehörend dargestellt, sagte Grubac in einem Gespräch mit Sputnik.

„Wenn der Kosovo einen Krieg gegen Montenegro beginnen sollte – egal ob einen echten oder einen ‚hybriden‘ – könnte auch Albanien auf seiner Seite eingreifen“, sagte der Experte. „Montenegro würde einen Großteil seines jetzigen Staatsgebiets verlieren.“

Die Schuld dafür werde Milo Dukanovic tragen, von 2012 bis 2016 Montenegros Ministerpräsident, urteilte der Experte. Jener habe nämlich gehofft, dass die umstrittene Anerkennung des Kosovo durch die montenegrinische Regierung und der Beitritt Montenegros zur Nato „die albanischen Hitzköpfe kühlen“ würden.

„Doch da hat er sich geirrt: Der Appetit von Tirana und Pristina wächst schnell. Dabei stören sie sich nicht daran, dass Montenegro Nato-Mitglied ist. Denn die Nato wird immer auf der Seite Albaniens und des selbsterklärten Kosovo stehen und im Fall eines Kriegs beide Augen zudrücken.“

Der Gebietsstreit zwischen dem Kosovo und Montenegro dauert seit Jahren an. Im Sommer 2017 drangen Extremisten aus der kosovarischen Vetëvendosje-Bewegung acht Kilometer tief ins montenegrinische Staatsgebiet ein und stellten dort eine albanische Flagge auf. Vetëvendosje-Chef Albin Kurti sagte: „Ich persönlich bin gegen einen Krieg gegen Montenegro. Doch Kriege beginnen dort, wo es Grenzprobleme gibt.“

Quelle : sputnik.de

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