Die Entscheidung soll dem Bericht zufolge nach einem "Geheimtreffen wichtiger Vertreter des Rechtsaußen-Flügels" der Partei gefallen sein. Bei dem Treffen sei erörtert worden, wie der vom rechten AfD-Flügel als zu liberal abgelehnte Kandidat Pazderski gestoppt werden könne, berichtete die Zeitung weiter. Den Ausschlag soll das Argument gegeben haben, dass es nur der AfD-intern hoch angesehene Gauland vermöge, Pazderski zu schlagen.
Zuvor hatte sich Gauland bereits offen in der Oldenburger "Nordwest-Zeitung" gegen die Kandidatur von Pazderski ausgesprochen. "Ich würde jemanden aus den neuen Bundesländern bevorzugen, weil wir dort besonders stark sind", so der Parteivize. "Es wäre zu begrüßen, wenn sich jemand findet." Allerdings hatte sich der AfD-Landesvorsitzende von Mecklenburg-Vorpommern, Leif-Erik Holm, aus dem Rennen um die Parteiführung zurückgezogen.
Gauland setzt weiter auf Doppelspitze
Gauland wurde in Chemnitz geboren - flüchtete aber 1959 aus der damaligen DDR, weil ihm ein Studium verwehrt wurde. Nach der Wende kehrte er nach Ostdeutschland zurück und lebt seit 1991 in Potsdam. Innerhalb der AfD gilt er als Vertrauter des bisherigen Parteichefs Jörg Meuthen, der beim anstehenden Parteitag aller Voraussicht nach wiedergewählt werden wird.
Obwohl der rechtsnationale Parteiflügel möchte, dass es bei einem einzigen Vorsitzenden bleibt - und dies auch beim Parteitag beantragen will, ist Gauland der Ansicht, dass es eine Doppelspitze geben muss. "Der Versuch, die Partei alleine zu führen, ist bei Bernd Lucke ebenso gescheitert wie bei Frauke Petry", so der 76-Jährige. Nach dem Abgang von Frauke Petry ist nun der Posten neben Meuthen frei.
Pazderski hatte am Dienstag seine Kandidatur angekündigt. Er begründete den Schritt mit dem Ziel, die Partei in Richtung "Regierungsverantwortung" führen zu wollen. Davon ist Gauland dem Bericht zufolge wenig begeistert - und will nun trotz mehrmaliger gegenteiliger Bekundungen offenbar doch an die Parteispitze vorrücken. "Wir werden sehen, wie die Partei tickt", sagte er.
Quelle: n-tv.de
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