Chris Karnes, ein Passagier des Zuges, sagte dem lokalen Sender "Kiro 7", die Fahrgäste hätten Zugfenster eingeschlagen, um sich aus den Waggons zu befreien. Offenbar funktionierten die Notausgänge nach der Entgleisung nicht.
"Wir sind gerade durch die Stadt DuPont gefahren, es sah aus, als ob wir um eine Kurve fahren würden", berichtete Karnes. "Plötzlich spürten wir eine Erschütterung, es gab ein Knirschen, und dann fühlte es sich an, als ob wir einen Berg hinabstürzen würden. Die Leute haben geschrien."
Der Sheriff des Bezirks Pierce postete bei Twitter Fotos des Unfalls.
US-Präsident Donald Trump nutzte das Zugunglück, um auf Twitter für Investitionen in die US-Infrastruktur zu werben. Brücken, Tunnel und Gleise seien marode. "Nicht mehr lang!", schrieb Trump. Allerdings befuhr der Unglückszug zum ersten Mal eine neue Strecke, als er entgleiste. Einen Infrastrukturplan der US-Regierung gibt es nicht. Erst später drückte Trump den Opfern auch sein Beileid aus.
Der Abschnitt war nach Angaben des Verkehrsministeriums des Staates Washington seit dem Jahr 2010 mit 181 Millionen Dollar ausgebaut worden, um Kurven zu vermeiden. Er sollte Amtrak zufolge zehn Minuten Zeitersparnis bringen.
Nach Angaben des Verkehrsministeriums des US-Bundestaates Washington benutzen täglich etwa 60 000 Fahrzeuge die betroffene Autobahn. Der Zug befuhr zum ersten Mal einen neuen Streckenabschnitt, als es zu dem Unglück kam. Es gebe am Ort des Geschehens keine Weiche oder Bahnübergänge, sagte eine Sprecherin des Ministeriums der Seattle Times. Die Ursache des Unglücks sei völlig unklar. Der Zug verkehrt zwischen Seattle und Portland im US-Bundesstaat Oregon.
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