Kongo schaltet zur Vorbeugung von Protesten das Internet ab

  01 Januar 2018    Gelesen: 535
Kongo schaltet zur Vorbeugung von Protesten das Internet ab
Bei Zusammenstößen zwischen Polizisten und Demonstranten in der Demokratischen Republik Kongo wurden mindestens acht Menschen getötet. Ein Armeeoffizier drohte Journalisten mit Schüssen, wenn sie nicht abziehen würden.
Kongos Regierung hat eine vorübergehende Abschaltung des mobilen Internets und von SMS-Diensten angeordnet, um Proteste gegen Präsident Joseph Kabilas weiteren Verbleib im Amt zu verhindern. Die Polizei ging in der Hauptstadt Kinshasa mit Tränengas und Schlagstöcken gegen jene vor, die einem Protest-Aufruf der katholischen Kirche folgen wollten. Acht Menschen wurden getötet – sieben in der Hauptstadt Kinshasa, ein weiterer in der zentralen Stadt Kananga. Das verlautete aus einer UN-Quelle.

Der UN-Friedensmission im Kongo zufolge wurden mehr als 120 Menschen am Rande der Proteste gegen Präsident Joseph Kabila festgenommen, zu denen die katholische Kirche aufgerufen hatte. Sicherheitskräfte feuerten Tränengas in Kirchen und gaben Warnschüsse ab, um Gottesdienstbesucher auseinanderzutreiben.

Die Katholische Kirche des Landes hatte zu friedlichen Protesten aufgerufen. Damit wollte sie an die Unterzeichnung eines Abkommens ein Jahr zuvor erinnern, das für 2017 die Wahl eines Nachfolgers für Staatschef Kabila vorsah. Die Behörden hatten die Demonstrationen nicht genehmigt. Die Internet-Sperre sollte die Organisation von Protesten erschweren.

Welt.de

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