In einem ersten Schritt war nur geprüft worden, ob bekannte Facebook-Profile, die bereits als von Russland beeinflusst galten, vor dem Brexit-Referendum aktiv gewesen sind. Dabei gab es laut Facebook nur "minimale" Aktivität. So hieß es, die sogenannte "Internet Research Agency", die mit politisierten Beiträgen zur US-Präsidentenwahl 2016 in den Mittelpunkt rückte, habe vor dem britischen Referendum im Sommer des Jahres nur knapp einen Dollar für drei Anzeigen ausgegeben. Der Ausschuss für Digitales, Kultur und Medien fand die Antwort jedoch unzureichend und forderte, auch nach anderen Accounts mit möglichen russischen Verbindungen zu suchen.
Die jetzt beschlossene vertiefte Überprüfung sei aber aufwendig und werde Zeit brauchen, weil die dafür benötigten Experten auch aktuell beschäftigt seien, erklärte Facebook. Das Online-Netzwerk würde sich über Hinweise, beispielsweise britische Geheimdienst-Analysen, freuen. Nach Aussage des Ausschuss-Vorsitzenden Damian Collins ist bekannt, dass russische Stellen Twitter-Bots während des Brexit-Referendums betrieben haben. Es sei wahrscheinlich, dass sie auch bei Facebook unterwegs gewesen seien.
In den USA sieht Facebook nach monatelangen Untersuchungen einen massiven koordinierten Versuch von russischer Seite, die Spannungen in der amerikanischen Gesellschaft zu verstärken und zur Wahl von Donald Trump zum Präsidenten beizutragen. Immer wieder wurde spekuliert, genauso sei auch versucht worden, ein "Ja" zum Austritt Großbritanniens aus der EU herbeizuführen. Die russische Regierung weist alle Vorwürfe zurück. In Frankreich und Deutschland blockierte Facebook im vergangenen Jahr vor den Parlamentswahlen Zehntausende fingierte Profile.
Quelle: n-tv.de
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