Chinesen besetzen Baikalsee – Zehntausende fordern Eingreifen von Moskau

  20 Januar 2018    Gelesen: 689
Chinesen besetzen Baikalsee – Zehntausende fordern Eingreifen von Moskau
Zehntausende Menschen haben eine Online-Petition gegen eine „chinesische Intervention“ am Baikalsee unterschrieben. Darin wird die russische Regierung aufgefordert, den größten Süßwassersee der Erde vor den „Invasoren“ aus dem Nachbarland zu retten.
Die Autorin Julija Iwanez aus dem sibirischen Angarsk schlägt Alarm:
„Chinesische Bürger kaufen in allen Ortschaften rund um den Baikalsee den Boden auf… In Listwjanka sind bereits zehn Prozent aller Böden in chinesischer Hand. Wenn es so weiter geht, wird aus dieser uralten russischen Ortschaft in fünf bis zehn Jahren eine neue chinesische Provinz.“

Laut Iwanez gehen die Chinesen mit den Grundstücken in der zum UNESCO-Weltnaturerbe gehörenden Region „auf barbarische Weise“ um: „Sie lassen schwere Technik aufrollen, reißen ganze Berge ab und verändern so die natürliche Landschaft um den 25 Millionen Jahre alten See.“

Nach Angaben der Petitionsautorin lassen die neuen Besitzer ihre „riesigen Hotels“, die sie am Baikal hochziehen, als Privathäuser registrieren, um so die Steuern zu umgehen. „Vor unseren Augen vollzieht sich eine regelrechte Intervention. Die Einwohner aus dem Reich der Mitte brauchen unser Wasser, unsere Luft, unsere Tiere und Pflanzen.“

Die Petition, die sich an die föderale Umweltbehörde Rosprirodnadsor und die Oberhauschefin Valentina Matwijenko richtet, ist bislang von mehr als 63.000 Menschen unterschrieben worden. Die Petition fordert ein neues föderales Gesetz, um Kauf- und Nutzungsrechte für Grundstücke in der Baikal-Region besser zu regulieren.

Der Duma-Abgeordnete Michail Schtschapow, der im russischen Parlamentsunterhaus die betroffene Region Irkutsk vertritt, hat das Problem bestätigt.

Unternehmer aus China seien in den letzten Jahren sehr aktiv am Baikalsee, sagte der Parlamentarier der Zeitung „Nesawissimaja Gaseta.“ Mit großem Investitionsaufwand würden sie dort eine eigene Tourismuswirtschaft aufbauen. Die Finanzierung komme hauptsächlich „aus halblegaler oder illegaler Holzbeschaffung in Russland“. Die Einnahmen flössen größtenteils nach China – am russischen Fiskus vorbei.

sputniknews.com

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