Borussia Dortmund: Neues aus der Lindenstraße

  29 Januar 2018    Gelesen: 1517
Borussia Dortmund: Neues aus der Lindenstraße
Wechselt Pierre-Emerick Aubameyang noch zum FC Arsenal oder nicht? Die Frage nervt in Dortmund zunehmend alle - zumal die Ergebnisse nicht stimmen.

Im Zirkus Borussia Dortmund gibt es derzeit kaum etwas, was es nicht gibt. Die neueste artistische Darbietung: Pierre-Emerick Aubameyang durfte gegen den SC Freiburg tatsächlich von Beginn an in die Manege, dabei ist der Torjäger aus Gabun gedanklich schon lange in London. Die ganze Aufregung, die täglichen Wasserstandsmeldungen, das alles geht Michael Zorc gehörig auf die Nerven: Die Berichterstattung komme ihm langsam vor, „als wären wir die Lindenstraße“, sagte der Sportdirektor des BVB. „So, als ob ständig etwas passiert. Aber Aubameyang hat in den vergangenen zehn Tagen hervorragend trainiert.“

So einfach, wie es Zorc suggerieren wollte, liegen die Dinge nicht. Bevor am Mittwoch die Wechselperiode endet, wird es mit Sicherheit noch die eine oder andere Wendung geben. „Entweder werden unsere Forderungen erfüllt oder er bleibt bis zum Sommer hier.“ Wohl auch aus taktischen Gründen verwies Zorc auf ein mögliches Szenario, in dem Aubemeyang wieder in das eigene Team integriert werden soll. „Das ist mit der Familie kommuniziert und das akzeptieren auch alle“, sagte er bei Sky.

Roman Bürki kritisiert die eigenen Fans

Man kann trefflich darüber diskutieren, ob Aubameyang gegen Freiburg von Beginn an ran durfte, um dem FC Arsenal noch einmal zu signalisieren, dass der BVB ihn nicht zwangsläufig veräußern muss. Oder weil er die einzige torgefährliche Fachkraft der Dortmunder ist. Wahrscheinlich war es eine Melange aus beidem.

Trotzdem fand die Maßnahme von Trainer Peter Stöger keinen ungeteilten Beifall. Auch wenn er sich Mühe gab, konnte Nuri Sahin seine Kritik kaum zurückhalten: „Der Trainer trifft die Personalentscheidungen, das haben wir Spieler zu akzeptieren.“ Stöger sagte: „Ich will das nicht auf diesen Nebenschauplatz reduzieren. Auba hat schon bessere Tage gehabt, aber es ist in der momentanen Situation auch nicht ganz einfach für ihn.“

Das ist es auch für den BVB insgesamt nicht, der im Heimspiel gegen Freiburg mit dem 2:2 sogar noch zufrieden sein musste. Die Stimmung ist nicht nur schlecht, weil das ständige Theater um Aubameyang alle nervt, sondern auch, weil die Ergebnisse nicht stimmen. Der BVB ist sich auch im neuen Jahr ein Rätsel, und nach dem Abpfiff nahm sich Torhüter Roman Bürki auch noch die Fans auf den Sitzplätzen vor: „Die Zuschauer auf der West- und der Osttribüne gehen ins Stadion, schauen, was ist, und pfeifen ihre Mannschaft aus. Diese Leute haben keine Ahnung von Fußball. Die sollen lieber zu Hause bleiben.“ Zorc widersprach dem vehement. Er war erkennbar verärgert über die Aussage Bürkis: „Ich empfehle unseren Profis, sich das Spiel noch mal via TV anzugucken. Dann müssen sie aufpassen, dass sie dabei nicht selbst pfeifen.“

Quelle: tagesspiegel.de


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