Weißes Haus blamiert sich mit Einladungen

  30 Januar 2018    Gelesen: 767
Weißes Haus blamiert sich mit Einladungen
Ein Rechtschreibfehler ist eine ärgerliche Sache - in einer Karte vom Weißen Haus wird daraus jedoch ein Fehltritt von geradezu nationaler Bedeutung. Während die einen mit Wonne spotten, sehen die anderen darin ein Symbol für den Niedergang von US-Präsident Trump.  

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen: Kurz vor seiner ersten Rede zur Lage der Nation muss sich US-Präsident Donald Trump zahlreiche schnippische Bemerkungen von Mitgliedern des Kongresses gefallen lassen - auch aus den eigenen Reihen. Der Grund: In der Einladung zu Trumps Rede vorm Kongress in Washington ist dem Stab des Präsidenten ein peinlicher Rechtschreibfehler unterlaufen. Statt "State of the Union" ist dort "State of the Uniom" zu lesen. Ein gefundenes Fressen für Trumps Kritiker, die ohnehin der Ansicht sind, dass im Oval Office derzeit vor allem Dilettanten sitzen.

Talkmaster Jimmy Kimmel ließ sich einen bissigen Kommentar zum Fauxpas ebenso wenig nehmen wie Satiriker Stephen Colbert, der in seiner Late Show beim TV-Sender CBS ätzte: "Jetzt sind sie dabei, alle Tickets nachzudrucken und die alten zurückzurufen - was schwierig werden könnte. Ich habe Mitglieder der Trump-Administration bezeugen sehen, dass sie sich an rein gar nichts erinnern können." Die NBC-Auslandskorrespondentin Andrea Mitchell twitterte: "Wenigstens war es nicht State of the Onion (Rede zur Lage der Zwiebel)."

Dass US-Medienschaffende das Malheur herzhaft ausschlachten würden, war freilich nicht anders zu erwarten gewesen - immerhin hatte ihnen Trump selbst vor einigen Monaten den Krieg erklärt. Jüngster Auswuchs dieses Schlagabtausches war die Verleihung seines "Fake News Awards". Doch auch einige Spitzenpolitiker nutzten den Fehlgriff für ein paar bissige Worte - allen voran der republikanische Senator und Präsidentschaftsbewerber Marco Rubio, dem Trump im Wahlkampf unterstellt hatte, unnatürlich stark zu schwitzen. Rubio erklärte auf Twitter, er freue sich auf die "morgige State of the Uniom".

Covfefe bei der Rede an die Nation?


Die demokratische Abgeordnete Raul Grijalva schoss in einem Tweet gleich noch gegen US-Bildungsministerin Betsy de Vos - eine der umstrittensten Figuren im Kabinett von Trump. "Sieht ganz so aus, als wäre Betsy de Vos zuständig für die Rechtschreibkontrolle", schrieb Grijalva und spielte damit auf den Umstand an, dass de Vos vor ihrer Ernennung keinerlei Expertise im US-Bildungswesen hatte. Nachhaltig im Gedächtnis blieb zudem ihre Anhörung vor dem Senat, als de Vos auf die Frage nach Waffen an Schulen sagte, diese könnten recht nützlich sein, um Bären fernzuhalten.

Für die Netzgemeinde ist der Tippfehler ebenfalls ein Hinweis für den diffusen Geisteszustand von Vertretern des Weißen Hauses - und nicht zuletzt von US-Präsident Trump. Schon im Juni des vergangenen Jahres hatte der 71-Jährige mit seinem "covfefe"-Tweet Verwirrung gestiftet. Bis heute ist unklar, was der Präsident der Welt mit seiner Wortneuschöpfung sagen wollte. Ein Nutzer auf Twitter wagte dennoch eine mögliche Lesart: "Werden sie bei der State of the Uniom covfefe servieren?", fragte er.

Ein anderer versuchte, den Schnitzer ganz nach Art des geschassten früheren Sprechers im Weißen Haus, Sean Spicer, einfach zu negieren. "Die Rechtschreibung des Wortes 'uniom' ist 100-prozentig korrekt. PUNKT!", schrieb er. Bei aller Schadenfreude gab es jedoch auch Stimmen, die im Rechtschreibfehler auf der offiziellen Einladungskarte ein Symbol dafür sahen, wie unter Trump gearbeitet wird: "total unfähig, mit einem entsetzlichen Mangel an Genauigkeit und keiner Kontrolle".

Quelle: n-tv.de


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