Der Schauspieler und Musiker Rolf Zacher ist tot. Er sei am Samstagmorgen mit 76 Jahren in einem Hamburger Pflegeheim "friedlich gestorben", bestätigte seine Lebensgefährtin Carola Blendermann der Deutschen Presse-Agentur. Die Verabschiedung werde im privaten Kreise stattfinden. Zuerst hatte das "Westfalen-Blatt" über den Todesfall berichtet.
Bekannt wurde Zacher vor allem mit seiner Rolle des Kleinganoven Henry in "Endstation Freiheit" im Jahr 1980. Der gebürtige Berliner bekam dafür den Bundesfilmpreis in Gold. "Er traut sich Dinge, die sich andere nicht trauen", beschrieb Zacher die Figur, die für eines seiner Gesichter stehe. Wie er jedoch wirklich sei, wisse kein Mensch und solle die Öffentlichkeit auch nicht erfahren.
In den vergangenen Jahrzehnten spielte Zacher in mehr als 250 Filmen und Fernsehproduktionen mit. 2009 war Zacher auch in der ARD-Telenovela "Roten Rosen" zu sehen. Der Einstieg in die Telenovela sei für ihn eine Gelegenheit, schnell zu arbeiten, sagte er damals. "Das liebe ich. Denn mir geht diese überflüssige Warterei beim Drehen so auf den Wecker." Außerdem war er Synchronsprecher für Robert de Niro und Nicolas Cage.
Seinen letzten großen Fernsehauftritt hatte Zacher in der RTL-Show "Dschungelcamp". Damals hatte er die Sendung vorzeitig aus gesundheitlichen Gründen verlassen. Der Auftritt hatte ihm viel Häme eingebracht.
Zacher hatte ein bewegtes Leben. Mehr als 60 Versuche soll er gebraucht haben, um seine Heroinsucht zu bekämpfen. Wegen seiner Sucht saß er mehrmals im Gefängnis und stand dennoch immer wieder erfolgreich vor der Kamera. Seine Lebensphilosophie sei "Nimm dir Zeit zum Lachen" gewesen. "Ich habe immer das gemacht", hatte der Künstler gesagt, "was ich wollte."
Quelle : spiegel.de
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