Colistin gelte als Reservemedikament, das nur zum Einsatz kommt, wenn andere Mittel versagt haben. Es werde wegen seiner schweren Nebenwirkungen für Nieren und Nerven der Menschen nur in Notfällen verordnet. In der Tiermedizin werde Colistin dagegen öfter genutzt, vor allem zur Behandlung von Darmerkrankungen bei den Nutztieren. Wissenschaftler halten es für möglich, dass das Resistenzgen aus Ställen in die Gewässer gelangt sei.
Vor wenigen Jahren stellten Wissenschaftler fest, dass Bakterien jenes Gen, das sie gegen Colistin resistent mache, an andere Mikroben weitergeben können. So könne sich die Resistenz weiter ausbreiten, warnt die Zeitung.
Kläranlagen schaffen es häufig nicht, resistente Bakterien aus den Abwässern zu filtern. Das habe sich in einer Wasserprobe aus dem Fluss Hase gezeigt, die kurz hinter dem Ausfluss des kommunalen Klärwerks von Osnabrück entnommen worden war. Auch an zwei Badestränden hätten sich multiresistente Erreger gefunden. Dies bedeute jedoch nicht zwangsläufig eine Gefahr für Badende — gesunden Menschen könnten Keime in der Regel nichts anhaben, so der Artikel.
sputniknews
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