Russe erleichtert CIA um 100.000 Dollar

  11 Februar 2018    Gelesen: 1414
Russe erleichtert CIA um 100.000 Dollar
Wie in einem Agentenkrimi: In Berlin wird ein Koffer mit 100.000 Dollar in bar übergeben. Dafür will der US-Geheimdienst CIA eine Cyberwaffe der NSA zurückbekommen. Die Ware ist enttäuschend, trotz angeblich brisantem Material über US-Präsident Trump.
 

Mit dubiosen Hacker-Programmen und angeblich kompromittierendem Material über Präsident Donald Trump hat ein Russe 100.000 Dollar vom US-Geheimdienst CIA ergaunert. Der Mann hatte laut einem Bericht der "New York Times" die Rückgabe von Programmen angeboten, die dem US-Geheimdienst NSA gestohlen worden waren. Die CIA sei darauf hereingefallen und habe für eines der Programme Geld bezahlt - heimlich in einem Berliner Fünf-Sterne-Hotel.

Laut "New York Times" habe die CIA keine Informationen über Trump erhalten wollen, um sich nicht in die Ermittlungen zur Russland-Affäre zu verstricken. Der Russe habe den Spionen des Geheimdienstes trotzdem entsprechende Daten geliefert, die jedoch nicht überprüfbar seien. Der Mann will auch im Besitz eines Videos sein, das Trump im Jahr 2013 in einem Moskauer Hotel mit Prostituierten zeigt. Über den Umgang mit den Angeboten sei es innerhalb der CIA zu Differenzen gekommen, schreibt "The Intercept".

Der NSA waren im Vorfeld tatsächlich Programme gestohlen worden. Hacker verübten mit ihnen im vergangenen Jahr weltweit Cyberattacken. Dem Bericht der "New York Times" zufolge bat der Russe daraufhin bislang nicht veröffentlichtes NSA-Material in einem undurchsichtigen Netzwerk namens "Shadow Broker" ("Schatten-Makler") an. Zu seiner Person schrieb die Zeitung nur, er habe Kontakte zu Cyber-Kriminellen und dem russischen Geheimdienst.

Eine Million Dollar gefordert

Über Mittelsmänner sei die CIA auf das Angebot aufmerksam geworden. Während eines guten Teils des vergangenen Jahrs habe sich der Geheimdienst dann bemüht, an die Daten zu gelangen. Der Russe forderte für diese dem Bericht zufolge eine Million Dollar. Als Beweis für seine Glaubwürdigkeit habe er einen Teil seines Materials an die CIA übergeben und dafür 100.000 Dollar erhalten. Das Geld sei in bar in einem Koffer übergeben worden, der in einem Berliner Hotelzimmer abgestellt worden sei.

Zufrieden war die CIA mit den Hacker-Daten offenbar nicht, wirklich Geheimes konnte der Mann nicht anbieten, wie die Zeitung weiter berichtete. Auch die Informationen zu Trump waren demnach entweder bereits bekannt oder zweifelhaft. Die Zusammenarbeit wurde im vergangenen Monat beendet und der Russe aufgefordert, Westeuropa zu verlassen.

Quelle: n-tv.de , rpe/kst/AFP


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