Biodiesel legt Tornados lahm

  19 Februar 2018    Gelesen: 1307
Biodiesel legt Tornados lahm
Zwar werden die Werte nur minimal überschritten, die Folgen sind aber trotzdem gravierend: Weil zuviel Biodiesel im Kerosin war, können die Tornado-Kampfjets auf dem Fliegerhorst Jagel derzeit nicht abheben. Die Tanks müssten erst gespült werden.
 

Die Luftwaffen-Tornados auf dem Fliegerhorst Jagel in Schleswig-Holstein dürfen seit einer Woche nicht fliegen, weil dem Kerosin zu viel Biodiesel zugemischt war. Dies sei bei einer Routineüberprüfung am vergangenen Montag aufgefallen, berichten die "Schleswiger-Nachrichten".

"Die Toleranzwerte sind minimal überschritten", erklärte Oberst Kristof Conrath vom Taktischen Luftwaffengeschwader 51 "Immelmann" der Zeitung. "Es ist nicht so, dass dadurch die Flugzeuge vom Himmel fallen würden", betonte er. Dennoch sei es selbstverständlich richtig, dass bei einer Grenzwert-Überschreitung der Treibstoff nicht weiter verwendet werde und die Tornado-Jets am Boden bleiben.

Aus Sicherheitsgründen müssen alle Tanks der Flugzeuge gespült werden. Die Ursache der Verunreinigung sei noch unklar, hieß es. Die Panne sei für die Luftwaffe besonders ärgerlich, da die Ausbildung neuer Tornado-Piloten ohnehin bereits drei Monate im Verzug sei.

Das Problem reiht sich ein in etliche Schwachstellen, mit der die Bundeswehr derzeit zu kämpfen hat. So wurde bekannt, dass der Truppe für den Einsatz 2019 bei der schnellen Eingreiftruppe der Nato nicht nur Panzer fehlen, sondern auch Schutzwesten, Winterbekleidung und Zelte. Das geht laut "Rheinischer Post" aus einem Papier des Heereskommandos hervor. Parlamentarier reagierten empört.

Zuletzt hatte sich die Bundesregierung selbst unzufrieden mit der Ausrüstung der Bundeswehr gezeigt. Die Truppe sei für zusätzliche Aufgaben derzeit nicht gewappnet. "Die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr ist generell nicht zufriedenstellend", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin in der vergangenen Woche.

Bei Material und Finanzen seien aufgrund des veränderten sicherheitspolitischen Umfelds zwar "Trendwenden" eingeleitet worden. Damit diese die gewünschte Wirkung entfalten könnten, seien jedoch "Nachhaltigkeit und Zeit" nötig, hieß es weiter. Dies sei nichts, was innerhalb von Monaten geändert werden könne.

Quelle: n-tv.de


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