Washington (dpa) - US-Präsident Donald Trump hat eine mögliche Eskalation im Konflikt mit Nordkorea in den Raum gestellt. «Wenn die Sanktionen nicht funktionieren, müssen wir Phase zwei beginnen. Phase zwei wird eine sehr raue Angelegenheit werden. Das könnte sehr, sehr bedauerlich für die Welt sein», sagte Trump. Er denke aber nicht, dass er diese Karte spielen wolle. «Wir werden sehen», sagte Trump.
Es war nicht unmittelbar klar, ob Trumps Äußerungen in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Australiens Premier Malcolm Turnbull eher leicht dahin gesagt waren oder einen konkreteren Hintergrund haben.
In Washington mehren sich seit längerem Stimmen, die einem begrenzten Militärschlag gegen Nordkorea das Wort reden. Kritiker verweisen darauf, dass der Konflikt militärisch nicht zu lösen ist und jede militärische Aktion sofort extrem eskalieren kann.
Zuvor hatte die US-Regierung am Freitag noch vor Ende der Olympischen Winterspiele in Südkorea weitere Sanktionen gegen Nordkorea verhängt. Damit heizte sie Befürchtungen über neue Spannungen an. Sanktionen und Äußerungen fallen in eine Phase einer Annäherungspolitik zwischen Nord- und Südkorea während der Spiele. Trumps Regierung setzte aber ein deutliches Zeichen, dass sie in ihrem Druck auf Pjöngjang nicht nachlassen will.
Das Finanzministerium belegte 55 Schiffe, Reedereien und Handelsunternehmen mit Strafmaßnahmen. Trump sagte, es handele sich um die «heftigsten Sanktionen», die jemals verhängt worden seien.
Die Maßnahmen zielten auf illegale Handlungen Nordkoreas, mit denen das Regime existierende Sanktionen umgehe, erklärte Finanzminister Steven Mnuchin. Man nehme damit Schiffe, Reedereien und Handelsunternehmen ins Visier, die im Auftrag des Regimes fungierten.
Es wird befürchtet, dass die Spannungen nach den Spielen wieder aufflammen könnten. Nach den bis zum 18. März laufenden Paralympics soll entschieden werden, wann die zunächst wegen Olympia verschobenen Militärmanöver Südkoreas und der USA nachgeholt werden sollen. Nordkoreas Machthaber versteht die Übungen als Provokation.
Bevor die US-Regierung die Sanktionen am Freitag verkündete, waren bei einem Treffen zwischen Südkoreas Präsident Moon Jae In und Trumps Tochter Ivanka in Seoul bereits Differenzen hinsichtlich des weiteren Umgang mit Nordkorea deutlich geworden. Ivanka Trump hält sich als Sondergesandte in Südkorea auf.
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