Warren Buffett plant große Firmenzukäufe. "Eine oder mehrere gewaltige Akquisitionen" seien nötig, um die operativen Gewinne seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway substanziell zu verbessern, teilte der US-Staranleger am Samstag in seinem jährlichen Brief an die Aktionäre mit.
Ein wirklicher Grund zur Klage besteht allerdings nicht: Allein im vierten Quartal verdiente der Investment-Fonds unter dem Strich 32,6 Milliarden Dollar, der Gewinn im Jahresvergleich hat sich damit verfünffacht. Buffetts Konglomerat profitierte enorm von der US-Steuerreform, durch die die Unternehmenssteuern auf Bundesebene von 35 auf 21 Prozent gesenkt wurden.
Im gesamten Geschäftsjahr 2017 stieg der Überschuss - nicht zuletzt dank des hohen Sondererlöses aus der Steuerreform - von 24,1 auf 44,9 Milliarden Dollar. Die Barreserven, über die die Investmentfirma verfügt, wuchsen von 86,4 auf etwa 116 Milliarden Dollar.
Im Tagesgeschäft lief es wegen Schwierigkeiten in der Versicherungssparte zuletzt hingegen weniger rund - das operative Ergebnis fiel zum Jahresende um 24 Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar.
Jetzt steigt jedoch der Druck auf Buffett, die Mittel für Übernahmen einzusetzen, weil sie dadurch mehr Renditen erwirtschaften als etwa mit niedriger verzinsten Staatspapieren. Allerdings hadert die Investoren-Legende mit den hohen Bewertungen an den Kapitalmärkten, die es derzeit schwermachten, Unternehmen zu "vernünftigen Preisen" zu finden.
Zu Berkshire Hathaway gehören an die 90 Firmen - von Versicherern, Einzelhandelsgrößen und Autohäusern bis hin zu Zeitungen und einer Frachteisenbahn. Zudem hält Buffetts Konglomerat große Aktienanteile an diversen börsennotierten Konzernen wie Apple, Coca-Cola, Goldman Sachs oder Kraft Heinz. Buffett führt die Gesellschaft seit über einem halben Jahrhundert. Die Anteilsscheine von Berkshire Hathaway sind schon lange mit großem Abstand die teuersten Aktien der Welt.
spiegel.de
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