Zypern hat in den vergangenen zehn Jahren 3381 Ausländern, die auf der Insel investiert haben, die Staatsbürgerschaft gegeben. Mehrheitlich habe es sich um Chinesen und Russen gehandelt, berichtet die zyprische Zeitung "Fileleftheros" unter Berufung auf das Innenministerium in Nikosia. Mit dem Verkauf von EU-Staatsbürgerschaften habe sich mittlerweile eine Art Wirtschaftsbereich ergeben, in dem 154 Rechtsanwälte und Notare beschäftigt seien.
Dem Bericht zufolge handelt es sich bei 1685 dieser neuen Bürger um Direktinvestoren. Die anderen 1651 seien als Ehepartner oder Kinder nachgezogen und hätten ebenfalls einen Pass der Republik Zypern erhalten, schreibt das Blatt.
Aus Regierungskreisen in Nikosia hieß es, das "Staatsbürgerschaftsprogramm für Investitionen" verlaufe sehr gut, wie auch in zahlreichen anderen Staaten der EU. Auch in Portugal, Irland, Griechenland, Ungarn, Malta und Bulgarien bekämen Investoren EU-Pässe oder eine ständige Aufenthaltserlaubnis. Die sogenannten "Programme der Goldenen Visa" sind seit Jahren umstritten, da EU-Pass oder EU-Aufenthaltserlaubnis eine Eintrittskarte in alle EU-Länder sind - mit dem Recht, sich dort frei zu bewegen.
Die zyprische Staatsbürgerschaft kann laut Bericht beantragen, wer mindestens zwei Millionen Euro für die Gründung eines Unternehmens eingezahlt hat. Dieses muss mindestens fünf EU-Bürger beschäftigen. Eine andere Möglichkeit ist, dass der Antragsteller eine Immobilie für mindestens 500.000 Euro kauft.
Quelle: n-tv.de
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