Früherer Scherge aus Argentiniens Militärdiktatur gestorben

  28 Februar 2018    Gelesen: 1033
Früherer Scherge aus Argentiniens Militärdiktatur gestorben

Córdoba (dpa) - Einer der berüchtigtsten Generäle der Militärdiktatur in Argentinien (1976 - 1983) ist tot. Luciano Benjamín Menéndez starb am Dienstag im Alter von 90 Jahren im einem Krankenhaus in Córdoba im Zentrum des Landes, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Télam unter Berufung auf Justizkreise. Menéndez war demnach seit Wochen wegen seines schlechten Gesundheitszustands in Behandlung.

In den vergangenen Jahren war der Ex-Militär mehrfach zu lebenslanger Haft wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt worden. Zuletzt wurde er des Mordes an Dutzenden Menschen sowie der Folter und Entführung in Hunderten von Fällen für schuldig befunden. Bis zuletzt stand er vor Gericht.

Menéndez war von 1975 bis 1979 Oberbefehlshaber des 3. Armeekorps in Córdoba, rund 700 Kilometer nordwestlich von Buenos Aires. Dort soll er für das Gefangenenlager «La Perla» verantwortlich gewesen sein. Nach Schätzungen von Menschenrechtlern wurden in Argentinien während der Militärdiktatur bis zu 30 000 Regimegegner ermordet. Viele Menschen gelten immer noch als vermisst.


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