Dazu sollen die Magneti-Marelli-Aktien den Anteilseignern von Fiat Chrysler (FCA) zusätzlich ins Depot gebucht werden. Frisches Geld kommt damit nicht herein.
Einen klassischen Börsengang mit einer Kapitalerhöhung habe die italienische Industriellen-Familie Agnelli, die über die Holding Exor mit 29 Prozent beteiligt ist, abgelehnt. Sie sei von den niedrigen Bewertungen abgeschreckt worden und wolle ihre Beteiligung nicht verwässern lassen, sagten drei der Insider. Organisiert werden solle die Abspaltung von den US- Investmentbanken Goldman Sachs und JPMorgan. Sie haben dabei zwar weniger zu tun als bei einem normalen Börsengang, haben aber die Aufgabe, möglichen Verkaufsdruck bei den neuen Aktien abzufedern. Dazu suchen sie etwa im Vorfeld Käufer für Aktien, die die Fiat-Chrysler-Aktionäre sonst auf den Markt werfen würden.
Magneti Marelli könnte laut Analysten auf einen Börsenwert von 3,6 bis 5,0 Mrd. Euro kommen. Das wäre – gemessen am operativen Gewinn – ein Abschlag auf Konkurrenten wie Hella, Faurecia oder Valeo. Magneti Marelli kam im vergangenen Jahr mit 43.000 Mitarbeitern auf einen Umsatz von 8,7 Mrd. Euro und 840 Mio. Euro operativen Gewinn. „Einen Börsengang zu verfolgen, lohnt sich zurzeit nicht“, sagte einer der Insider. „Das würde nichts bringen, außer die Schulden von FCA zu reduzieren.“
Konzernchef Sergio Marchionne könnte die Pläne am 1. Juni öffentlich machen, wenn er die neue Strategie bekanntgibt. Er hatte die Abspaltung (Spin-off) bereits als seine favorisierte Lösung bezeichnet, um das Portfolio von FCA zu bereinigen. Fiat Chrysler hatte die Entscheidung für das zweite Quartal in Aussicht gestellt.
apa
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