Ungarischer Minister empört mit Hetzvideo

  07 März 2018    Gelesen: 1387
Ungarischer Minister empört mit Hetzvideo

In einem Video, das Janos Lazar in Wien zeigt, malt der ungarische Kanzleramtsminister ein düsteres Bild der österreichischen Hauptstadt: Diese sei durch die Zuwanderer schmutziger, ärmer und unsicherer geworden. Belege dafür liefert er nicht.

 

Ungarns Kanzleramtsminister Janos Lazar behauptet in einem Video, das ihn in Wien zeigt, die österreichische Hauptstadt sei durch die Zuwanderung unsicherer und schmutziger geworden. "Diese Einwanderergemeinschaften haben das Stadtbild völlig verändert", meint der Politiker, der das Video in der Nacht auf seine Facebook-Seite stellte. "Hier sind die Straßen sichtlich schmutziger, die Umgebung ist viel ärmer, und die Kriminalität ist viel höher."

Dies drohe auch ungarischen Städten, wenn nach der Parlamentswahl am 8. April die Opposition an die Macht käme und "die Migranten ins Land lässt", fügte Lazar hinzu. Facebook hat das Video unter Verweis auf die Richtlinien mittlerweile gelöscht. Auf Youtube ist es aber nach wie vor zu sehen.

Das Video zeigt Lazar, als Kanzleramtsminister die rechte Hand des rechts-nationalen Ministerpräsidenten Viktor Orban, in einem nicht näher bezeichneten Stadtviertel Wiens mit einem sichtlich hohen Anteil von Zuwanderern. Im Gegensatz zu den Worten Lazars sind in der in dem Video gezeigten Fußgängerzone weder Schmutz noch Unordnung zu sehen.

UN-Kommissar beschimpft Orban als Rassisten

"Die weißen, christlichen Österreicher sind von hier weggezogen, und die Einwanderer haben die Kontrolle über diesen Stadtteil übernommen", behauptet Lazar ohne weitere Belege. Regierungschef Orban stützt seine Kampagne für die Wahl am 8. April fast ausschließlich auf fremdenfeindliche Rhetorik. Dabei bleiben Flüchtlinge und Asylbewerber nicht in Ungarn, weil das Land für sie nichts zu bieten hat.

Erst am Dienstag hatte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein, Orban als "Rassisten" bezeichnet. Der ungarische Politiker habe mit seinen xenophoben Aussagen "jedes Gefühl der Peinlichkeit über Bord geworfen".

Quelle: n-tv.de 


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