US-Lehrer sollen Waffenschulung erhalten

  12 März 2018    Gelesen: 1112
US-Lehrer sollen Waffenschulung erhalten

Nach dem Schulmassaker in Florida stellt die US-Regierung eine Verschärfung der Waffengesetze in Aussicht. Der gute Vorsatz hält nur kurz: Künftig sollen auch Lehrer an der Waffe ausgebildet werden. Unter Pädagogen stößt der Plan auf breite Ablehnung.

 

Die US-Regierung will Schulen bei der Ausbildung von Lehrern und anderen Schulangestellten an der Waffe unterstützen. US-Bildungsministerin Betsy DeVos sagte in einer Telefonkonferenz mit Journalisten, dies sei Teil eines "pragmatischen Plans, um die Sicherheit an Schulen drastisch zu erhöhen". Es gebe "keine Zeit zu verlieren", kündigte DeVos an, die eine Bundeskommission zur Sicherheit an Schulen leiten will.

DeVos zufolge sollen "besonders geeignete Freiwillige" gründlich an der Waffe ausgebildet werden. Der Vorschlag, Lehrer und anderes Schulpersonal mit Waffen auszustatten, stößt unter Pädagogen in den USA auf breite Ablehnung. Die Idee äußerte US-Präsident Donald Trump nach dem Schulmassaker in Florida, bei dem ein 19-jähriger Ex-Schüler Mitte Februar 17 Menschen erschossen hatte.

Die US-Regierung drängt außerdem die Bundesstaaten, nach dem Vorbild Floridas weitere Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, wie der Präsidentenberater Andrew Bremberg mitteilte. So könnten Sicherheitskräfte nach richterlicher Anordnung Waffen einziehen, deren Besitzer nachweislich gefährlich seien. Derartige Personen sollten vorübergehend auch am Kauf neuer Schusswaffen gehindert werden können.

Kritik von den Demokraten

Der demokratische Minderheitsführer im Senat, Chuck Schumer, kritisierte die Maßnahmen als "Babyschritte, die nicht die NRA verärgern sollen". Lily Eskelsen Garcia, Vorsitzende der größten US-Lehrergewerkschaft NEA, hatte zuvor erklärt, Eltern und Pädagogen lehnten "die Idee einer Bewaffnung von Schulmitarbeitern mit überwältigender Mehrheit ab".

Der von Bildungsministerin DeVos geleiteten Sicherheitskommission sollen Lehrer und andere Experten angehören. Sie sollen auch "die Altersfrage für Waffenkäufe" und andere Themen prüfen und Empfehlungen aussprechen, wie ein Regierungsmitarbeiter sagte, der nicht namentlich genannt werden wollte. Florida hatte nach dem Schulmassaker ein neues Waffengesetz in Kraft gesetzt, das auch das Mindestalter für Waffenkäufe in dem Bundesstaat von 18 auf 21 Jahre heraufsetzt.

Quelle: n-tv.de


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