WM 2018: Grindel gegen Russland-Boykott

  15 März 2018    Gelesen: 1618
WM 2018: Grindel gegen Russland-Boykott

Der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Reinhard Grindel, hat sich gegen einen Boykott der Weltmeisterschaft in Russland ausgesprochen.

„Der DFB setzt auf Dialog und nicht Boykott. Brücken zwischen den Menschen müssen die Kriege der Mächtigen überwinden,“ sagte Deutschlands Fußball-Topfunktionär der „Bild“-Zeitung.

Grindel rief dazu auf, die deeskalierende Wirkung des Sports zu nutzen. Die olympischen Winterspiele in Südkorea haben demnach „aktuell gezeigt, dass Sport deeskalierend und völkerverbindend wirken kann.“

Zuvor hatte die britische Premierministerin, Theresa May, Russland der Vergiftung des russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal und seiner Tochter Julia beschuldigt. Großbritanniens Außenminister, Boris Johnson, deutete in diesem Zusammenhang öffentlich einen Boykott der englischen Nationalmannschaft bei der Fußball-WM in Russland an.

Sergej Skripal, einst Oberst des russischen Militärnachrichtendienstes GRU, war 2004 als Agent des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 entlarvt und von einem Militärgericht wegen Hochverrats zu 13 Jahren Haft verurteilt worden. Sechs Jahre später wurde Skripal mit drei weiteren westlichen Spionen gegen zehn vom FBI verhaftete russische Agenten ausgetauscht.

Am 4. März dieses Jahres wurden der 66-jährige Skripal und seine Tochter Julia in der britischen Stadt Salisbury bewusstlos aufgefunden und mit Anzeichen einer Vergiftung in ein Krankenhaus gebracht, wo beide ins Koma fielen. Medienberichten zufolge sollen 21 Personen in Mitleidenschaft gezogen worden sein, darunter auch ein Polizist.

Die britischen Behörden vermuten einen Anschlag. Die genauen Umstände sind noch unklar. Doch Premierministerin Theresa May äußerte am Montag, dass hinter dem  mutmaßlichen Giftanschlag „höchstwahrscheinlich“ Russland stehe. Russland weist den Vorwurf zurück. Bereits davor hatten Medien berichtet, dass May Russland die Schuld in die Schuhe schieben wolle.

Russland erklärte sich bereit, an Ermittlungen teilzunehmen. London verweigert Moskau ohne Angabe von Gründen den Zugang zu Ermittlungsmaterialien. Lawrow rief Großbritannien auf, seinen Verpflichtungen aus der Chemiewaffenkonvention nachzukommen.

sputniknews


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