Laut dem General eines sowjetischen Geheimdienstes a.D. Villem Rooda ähnelt der Giftanschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal in keiner Weise der Arbeit von Geheimdiensten. Diese Einschätzung teilte er in einem Interview für Sputnik Estland mit.
Laut dem General, der im Moment in der estnischen Hauptstadt Tallin lebt, dürfte Skripal zahlreiche persönliche Feinde gehabt haben, die ein Interesse an einem Mordanschlag gehabt haben könnten.
Dies würde vor allem daran liegen, dass er während seiner Tätigkeit als Doppelagent verschiedene hochsensible Geheimdienstinformationen an die Briten weitergeleitet habe – darunter Angaben zu Dutzenden sowjetischen Agenten in Großbritannien, die dadurch einen erheblichen Schaden genommen haben könnten.
Dennoch würden die Umstände des Attentates – vor allem der Zeitpunkt, der Ort sowie das „Werkzeug“ – gegen die Verwicklung jeglicher Geheimdienste oder professionaler Geheimdienstagenten sprechen.
Militärgeheimdienste würden eigentlich nie „exotische Gifte oder radioaktive Substanzen“ zur „verdeckten Eliminierung“ von Zielpersonen nutzen, so Rooda.
Zudem haben vor allem Russland und der russische Geheimdienst keinen konkreten Grund gehabt, um Skripal jetzt „das Todesurteil zu unterschreiben“ und das auf diese Art und Weise durchzuführen – nicht zuletzt weil Skripal mittlerweile von keinem Interesse gewesen wäre.
„Niemand hat Skripal gebraucht“, so der Ex-Geheimdienstgeneral.
Daher schließt der Militär a.D. konsequent jegliche Beteiligung von staatlichen russischen Geheimdienstakteuren aus. Die Hintermänner würden sicherlich außerhalb Russlands zu finden sein.
Der Anschlag sei eindeutig als eine politische Provokation zu werten und ihre „Autoren“ sollten definitiv nicht in Moskau gesucht werden, so der estnische Ex-Geheimdienstgeneral.
sputniknews
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