Russland startet in die Präsidentschaftswahl

  18 März 2018    Gelesen: 1150
Russland startet in die Präsidentschaftswahl

Umgeben von Skandalen geht Wladimir Putin in seine vorläufig letzte Präsidentschaftswahl. Während das Ergebnis schon festzustehen scheint, lautet die spannendere Frage: Wie viele Russen gehen überhaupt an die Urnen?

 

In Russland ist die Präsidentenwahl angelaufen, bei der Staatschef Wladimir Putin weitere sechs Jahre im Kreml ansteuert. Er tritt gegen sieben weitere Kandidaten an, die allerdings als chancenlos gelten. Die ersten Wahllokale öffneten im Fernen Osten Russlands auf der Halbinsel Kamtschatka am Sonntagmorgen um 8.00 Uhr Ortszeit (Samstagabend 21.00 Uhr MEZ).

Weil sich das größte Land der Welt über insgesamt elf Zeitzonen erstreckt, werden erste Ergebnisse erst am Sonntag um 19.00 Uhr MEZ erwartet. Dann schließen nämlich die am westlichsten gelegenen Wahllokale in der Ostsee-Enklave Kaliningrad. Wahlberechtigt sind etwa 109 Millionen Menschen. Experten gehen davon aus, dass Putin die Wahl klar gewinnen wird. Als Indiz für die Stimmung im Land wird deshalb die Höhe der Wahlbeteiligung gewertet.

Die Wahl findet am vierten Jahrestag der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim 2014 statt, die Putins Popularität damals gestärkt hatte. Die neue Legislaturperiode läuft 2024 aus, danach dürfte Putin nach derzeit gültiger Verfassung nicht mehr für das Präsidentenamt kandidieren. Der Präsident führt Russland seit dem Rücktritt Boris Jelzins vor 18 Jahren.

Die Polizei ging am Samstag massiv gegen Anhänger des Oppositionellen Alexej Nawalny vor, der zu einem Boykott aufgerufen hat. Mehrere Aktivisten seien festgenommen worden, schrieb Nawalny auf Twitter. Nawalny selbst darf aufgrund einer Vorstrafe nicht bei der Wahl antreten.

Überschattet wird die Abstimmung auch durch den Konflikt mit dem Westen nach dem Giftanschlag auf einen Ex-Agenten in Großbritannien. London beschuldigt Russland, hinter dem Attentat zu stecken. Moskau dementiert jede Schuld. Als Reaktion wies Großbritannien 23 Diplomaten aus, am Samstag erklärte Moskau wiederum 23 britische Vertreter zu unerwünschten Personen. Putin selbst hatte vor der Wahl das Bild von Russland als einer belagerten Festung gezeichnet, die sich gegen Angriffe des Westens wehren müsse. In der Krise sollten sich die Bürger um ihren Präsidenten scharen.

Quelle: n-tv.de

 


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