Das Raumschiff Sojus MS-08 mit dem russischen Kosmonauten Oleg Artemjew sowie den US-Astronauten Andrew Feustel und Richard Arnold an Bord hat an die ISSangedockt.
Im Vorfeld des Starts sagte Artemjew, insgesamt seien 58 wissenschaftliche Experimente während des bevorstehenden ISS-Aufenthalts geplant: „Mir gefällt das russisch-europäische Programm ICARUS, das darauf abzielt, die Vogelmigration vom Weltraum aus zu beobachten.“
„Das ist bereits ein nächster Schritt in Sachen Ornithologie. Zuvor hatte man Zugvögel beringt, nun werden Sensoren an ihnen befestigt. Deren Signale sollen an die ISS weitergeleitet werden, um dann mit Ausrüstungen registriert zu werden, die wir an der Außenoberfläche der Station bei einem Außenbordeinsatz anbringen sollen“, teilte Artemjew mit.
Wie der Raumfahrer erläuterte, soll anhand der gesammelten Daten eine Karte der Vogelmigration erstellt werden: „Dies soll ermöglichen, Flüge von Flugzeugen ungefährlich zu korrigieren und besser zu verstehen, wie die Veränderungen auf unserem Planeten die Routen von Zugvögel-Schwärmen beeinflussen.“
Nach Angaben der russischen Tageszeitung „Moskowski Komsomolez“ enthält der ins All gebrachte Komplex ICARUS (International Cooperation for Animal Research Using Space) einen elektronischen Block, Interfaces sowie eine Empfangs- und eine Sendeantenne.
Zuvor hatte man von der ISS aus nur größere Tiere beobachten können, doch das ICARUS-Programm soll ermöglichen, auch Lebewesen ins Visier zu nehmen, die nicht schwerer als 200 Gramm sind.
Jeder beobachtete Vogel soll dem Zeitungsbericht zufolge ein fünf Gramm schweres Gerät tragen. Dieses enthält einen GLONASS/GPS-Empfänger, einen Funk-Sender und einen Funk-Empfänger, einen Akku, ein Solarmodul sowie Temperatur- und Beschleunigungs-Sensoren.
Das Experiment wurde lange vorbereitet. Noch im Juli 2016 hatte Professor Michail Beljajew, Fachmann des russischen Konzerns RKK Energija, dem Blatt gesagt, die ICARUS-Ausrüstung für die ISS werde in Deutschland gebaut. In Russland entwickle man unterdessen Interfaces, um diese Ausrüstung am russischen ISS-Segment anzubringen.
„Alle Daten sollen von Sensoren zur ISS kommen, um dort bearbeitet und an die Flugleitzentrale weitergeleitet zu werden. Dann sollen sie gemäß dem Vertrag ans Geographie-Institut der Russischen Akademie der Wissenschaften sowie ans deutsche Max-Planck-Institut für Ornithologie übergeben werden“, so Beljajew damals.
Er erläuterte: „Die im Laufe des Experiments gesammelten wissenschaftlichen Daten sollen dabei helfen, verschiedene ökologische Probleme zu lösen, den Klimawandel zu erforschen, die Biodiversität aufrechtzuerhalten, die Verbreitung von Infektionskrankheiten zu kontrollieren, Katastrophen zu verhindern und die Sicherheit im Flugverkehr zu gewährleisten.“
Quelle: sputniknews
Tags: