Moskau zu Londons Skripal-Vorwürfen: „Nahezu Banditismus“

  25 März 2018    Gelesen: 1346
Moskau zu Londons Skripal-Vorwürfen: „Nahezu Banditismus“

Der Pressesprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, hat am Sonntag die Beschuldigungen Großbritanniens im Fall Skripal als nahezu "nahezu an Banditismus grenzende" bezeichnet und aufgerufen, mit dieser Provokation fertigzuwerden.

„Das ist eine beispiellose Frechheit. Die Hauptsache ist, dass niemand so eine Situation erlebt hat, in der einem Land etwas zu Last gelegt wird, was nicht einmal formuliert werden kann und es gibt auch keine Versuche, das zu formulieren“, so Peskow.

„Wir stellen fest, dass es etwas noch nie Dagewesenes ist, das sind vermutlich nahezu an Banditismus grenzende internationale Angelegenheiten. Und was steckt dahinter? Die inneren Probleme Großbritanniens oder Probleme der britischen Beziehungen mit seinen Verbündeten oder noch etwas? Das geht uns wahrscheinlich nicht an. Was uns angeht ist die Frage, wie wir mit dieser Provokation umgehen“, sagte der Kremlsprecher am Sonntag in einem TV-Interview.

Laut Peskow bewahrt der russische Präsident, Wladimir Putin, „absolute Ruhe und absolute Haltung“.

„Im Gegensatz zu seiner Amtskollegin auf der Insel bleibt Putin absolut korrekt. Er hat seine Stellungnahme von Anfang an formuliert. Das heißt, wir beschäftigen uns in erster Linie mit inneren Angelegenheiten und dieser Vorfall ist bei euch passiert, ihr sollt zuerst selbst den Vorfall klären und erst dann etwas sagen. Das ist im Grunde genommen die Position von Putin“, so Peskow.

Am 4. März waren der 66-jährige ehemalige russische GRU-Agent und Spion Sergej Skripal und seine Tochter Julia in der britischen Stadt Salisbury bewusstlos aufgefunden und mit Anzeichen einer Vergiftung in ein Krankenhaus gebracht worden, wo beide ins Koma fielen. Medienberichten zufolge sollen durch den Vorfall 21 Personen in Mitleidenschaft gezogen worden sein, darunter auch ein Polizist.

Die genauen Umstände sind noch unklar. Doch die Premierministerin Theresa May erklärte, dass hinter dem mutmaßlichen Giftanschlag „höchstwahrscheinlich“ Russland stecke. London beschloss daraufhin die Ausweisung von 23 russischen Diplomaten. Russland weist den Vorwurf zurück und beschloss anschließend entschieden die Ausweisung ebenso vieler Diplomaten.

Moskau erklärte sich bereit, an den Ermittlungen zur Causa Skripal teilzunehmen. London verweigert Russland allerdings ohne Angabe von Gründen den Zugang zu Ermittlungsmaterialien und verstößt damit nach russischen Angaben gegen die Chemiewaffenkonvention.

sputniknews


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