Island hat wegen des Anschlags auf einen russischen Ex-Agenten in England einen diplomatischen Boykott der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland erklärt. "Zu den von Island ergriffenen Maßnahmen zählt der vorläufige Aufschub des gesamten bilateralen Dialogs auf hoher Ebene mit russischen Behörden. Als Konsequenz werden isländische Spitzenvertreter diesen Sommer nicht der Fifa-WM in Russland beiwohnen", teilte das Außenministerium des dünn besiedelten Inselstaats mit.
Russland müsse eine glaubhafte Erklärung liefern, wie es dazu gekommen sei, dass ein ursprünglich in sowjetischen Laboren hergestelltes Nervengift gegen Zivilisten in Großbritannien eingesetzt worden sei. Island hat sich erstmals für eine WM-Endrunde qualifiziert. Das Turnier findet von Mitte Juni bis Mitte Juli statt.
Zuvor hatten die USA und andere Länder, darunter zahlreiche EU-Staaten wie Deutschland, Dutzende russische Diplomaten ausgewiesen. Die Regierung in Moskau, die nach eigener Darstellung nicht hinter dem Anschlag auf Ex-Spion Sergej Skripal und dessen Tochter steht, sprach von einer Provokation.
n-tv
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