MH17 mit „unsichtbarer“ Rakete abgeschossen? Almaz-Antey dementiert

  04 April 2018    Gelesen: 1780
MH17 mit „unsichtbarer“ Rakete abgeschossen? Almaz-Antey dementiert

Fast vier Jahre nach der MH17-Katastrophe über der Ukraine weist der russische Raketenbauer Almaz-Antey die Mutmaßung der niederländischen Ermittler zurück, laut der die malaysische Passagiermaschine mit einer für die russischen Radare „unsichtbaren“ Rakete vom Himmel geholt worden sein könnte.

Das von der niederländischen Staatsanwaltschaft geführte Gemeinsame Ermittlerteam (JIT) vermutet, dass der Flug MH17 mit einer Boden-Luft-Rakete des Typs „Buk“ getroffen worden sei und dass die Rakete aus einem von den Donbass-Milizen kontrollierten Gebiet abgefeuert worden sei. Almaz-Antey hatte bereits 2015 diese Schlussfolgerung als inkompetent widerlegt.

Nun heißt es aus dem Konzern: „Wenn die Buk-Rakete tatsächlich aus dem von JIT genannten Gebiet abgefeuert worden wäre, wäre sie beim Aufprall auf die Boeing 777 (МН17) mit 600 bis 620 m/sec geflogen. Diese Geschwindigkeit liegt sicher im Ortungsbereich des primären Radars Utjos-T. Das bedeutet, dass sie (die Rakete – Anm. d. Red.) von ihm unbedingt lokalisiert worden wäre.“

Die Boeing 777 der Malaysia Airlines mit der Flugnummer MH17 war am 17. Juli im umkämpften ostukrainischen Gebiet Donezk abgestürzt. Alle 298 Insassen der Verkehrsmaschine, die von Amsterdam nach Malaysia unterwegs war, kamen ums Leben. In der Region lieferten sich die ukrainische Armee und bewaffnete Regierungsgegner heftige Gefechte. Die Regierung in Kiew und die Milizen warfen sich gegenseitig vor, den Jet abgeschossen zu haben.

Ein internationales Ermittlungsteam erklärte nach monatelangen Untersuchungen, die Maschine sei mit einer Boden-Luft-Rakete vom Typ Buk vom Himmel geholt worden, die aus Russland in die Ukraine geholt und nach der Katastrophe zurück nach Russland gebracht worden sei. Wer genau geschossen hat, ist noch immer unklar.

Moskau wies diese Schlüsse als voreingenommen zurück: Die Ermittler bauten ihre Version allein auf Angaben, die von der ukrainischen Regierung übermittelt worden waren.

Vier Tage nach der MH17-Katastrophe hatte der russische Generalstab seine Radardaten veröffentlicht. Daraus geht unter anderem hervor, dass ein ukrainischer Kampfjet kurz vor der Katastrophe unweit der malaysischen Verkehrsmaschine geflogenwar und dass das ukrainische Militär am Absturztag deutlich mehr Radare als gewöhnlich betrieben hatte. Der Generalstab übergab das gesammelte Material an die internationalen Ermittler und rief die USA auf, ebenfalls ihre Satellitenaufnahmen und andere Angaben offenzulegen, was bisher nicht getan wurde.

sputniknews


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