Greenpeace begrüßt Pläne für Diesel-Fonds

  08 April 2018    Gelesen: 1547
Greenpeace begrüßt Pläne für Diesel-Fonds

Fahrverbote für Diesel will die Bundesregierung vermeiden. Ohne Hardware-Umbauten an den betroffenen Fahrzeugen könnte das aber schwierig werden. Autokonzerne könnten in Zukunft doch noch stärker in die Pflicht genommen werden.

 

Der Umweltverband Greenpeace hat angebliche Pläne der Bundesregierung zur Nachrüstung mancher Diesel-Autos begrüßt. "Endlich nimmt die Bundesregierung die Hersteller für ihre Abgasmanipulationen in die Pflicht und räumt ein, was Gutachten längst belegt haben", sagte Greenpeace-Sprecher Niklas Schinerl. Die Konzerne könnten ihre schmutzigen Diesel technisch so nachrüsten, dass sie "deutlich sauber" werden. "Es ist ihnen nur zu teuer."


Zugleich mahnte Schinerl flächendeckende Änderungen an: "Es greift zu kurz, nur in einzelnen Regionen nachrüsten zu lassen. Die Hersteller müssen alle manipulierten Autos soweit in Ordnung bringen, dass sie die Grenzwerte auf der Straße einhalten - natürlich auf eigene Kosten."

Nach einem "Spiegel"-Bericht gibt es in der Regierung Überlegungen, zumindest einen Teil der Dieselflotte technisch wirksam nachrüsten zu lassen. Dazu werde geprüft, ob Autokonzerne fünf Milliarden Euro in einen Fonds einzahlen. Die Regierung würde Geld zuschießen. Das Bundesfinanzministerium betonte allerdings, es habe keine Kenntnis von einem solchen Programm.

Die Bundesregierung hatte ein milliardenschweres Programm für saubere Luft in Kommunen auf den Weg gebracht, das etwa auf die Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme und die Elektrifizierung des Nahverkehrs setzt. Die Autoindustrie beteiligt sich daran mit 250 Millionen Euro. In vielen Städten ist die Luft stärker als von der EU erlaubt mit Stickoxiden belastet, die in verkehrsreichen Gebieten meist aus Dieselabgasen stammen. Die Politik will Fahrverbote für Diesel vermeiden.

Im Fokus der Debatte stehen Hardware-Nachrüstungen älterer Diesel-Fahrzeuge, also Umbauten direkt an Motor und Abgasanlage. Die Hersteller wollen nur mit Software-Updates die Schadstoffe senken. Viele Experten bezweifeln aber, dass das genügt. Die Autobranche lehnt Hardware-Nachrüstungen als zu aufwendig und teuer ab. Die große Koalition trifft sich an diesem Dienstag und Mittwoch zu ihrer ersten Klausur - dabei wird auch die Zukunft des Diesel Thema werden.

Quelle: n-tv.de


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