Rohstoffe aus dem All, die Erde als Verarbeitungswerk: Visionen und Hürden

  10 April 2018    Gelesen: 1999
Rohstoffe aus dem All, die Erde als Verarbeitungswerk: Visionen und Hürden

Planeten und Asteroiden des Sonnensystems enthalten viele wertvolle Rohstoffe, die theoretisch dazu beitragen könnten, den entsprechenden Bedarf der Menschheit maßgeblich abzudecken. Lassen sich solche Projekte aber praktisch umsetzen? Was brauchen die Menschen, um damit zu beginnen?

Der russische TV-Sender Swesda unterstreicht auf seiner Webseite, der Mond sei künftig in der Lage, die Menschheit vor Energiekrisen zu retten, denn der Mondboden enthalte Millionen Tonnen von Helium-3. Dieses Isotop, dessen Vorräte auf der Erde äußerst begrenzt seien, lasse sich für Energieprojekte im Sinne der thermonuklearen Fusion verwenden. Eine Tonne Helium-3 in einem Fusionsreaktor könne ebenso viel Energie erzeugen wie 15,8 Millionen Barrel Öl.

Eine weitere Quelle von Rohstoffen wären, wie es in dem Bericht heißt, größere Asteroiden, die laut Prognosen sowohl verbreitete Metalle wie Eisen und Nickel enthalten könnten als auch Edelmetalle wie Gold, Palladium und Platin.

Der Astrophysiker Boris Rajewski sagte dem Sender, der Bau von „bergmännischen“ Raumschiffen für Einsätze auf Asteroiden werde möglicherweise in der Lage sein, die Ausbeutung entsprechender Vorkommen auf der Erde um 40 bis 50 Prozent zu reduzieren, und zwar bereits in der Anfangsphase.

Im Marsboden, wie der Sender weiter berichtet, wurde unterdessen bereits ein erhöhter Gehalt von Eisen, Magnesium, Kalzium, Schwefel und weiteren wertvollen Stoffen entdeckt, die auf der Erde nützlich wären.

„Die Gewinnung von Bodenschätzen auf dem Mond und auf Asteroiden sowie auf dem Mars und weiteren Planten des Sonnensystems soll den Erdbewohnern ermöglichen, erleichtert aufzuatmen. Aus dem Boden gewinnbare wertvolle Metalle und Stoffe sollen dann meistens von anderen Planeten eingeführt werden, wobei die Erde die Rolle eines großen Verarbeitungswerks übernehmen könnte“, so der Kommentar. 

Allerdings werde die Menschheit vermutlich erst in 100 bis 200 Jahren fähig sein, die ersten Versuche zur Umsetzung solcher Projekte zu unternehmen, prognostiziert der russische Fernsehsender.

„Forscher und Raumfahrtexperten stellen fest: Zwar sind manche Entscheidungen wie die Entwicklung superschwerer Trägerraketen oder experimenteller Fusionsanlagen bereits gefallen, doch nationale Programme zur Rohstoffförderung auf anderen Planeten (von einer grundlegenden Einrichtung von Siedlungen ganz zu schweigen) wird man einfach nicht umsetzen können – wegen ihres Geld- und Ressourcenaufwands“, schlussfolgert der Sender. Er erläutert, bei der Erschließung des Weltraums seien gemeinsame Bemühungen verschiedener Länder und entsprechende Vereinbarungen wichtig.

sputniknews


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