USA und Großbritannien werfen Russland Cyberattacke vor

  17 April 2018    Gelesen: 1963
USA und Großbritannien werfen Russland Cyberattacke vor

Russische Hacker sollen weltweit zentrale Router angegriffen haben - von Regierungen und von Privatpersonen. Das behaupten die USA und Großbritannien. Offenbar wurden die Angriffe seit Monaten beobachtet.

Russland hat nach Angaben der USA und Großbritanniens eine großflächige Cyberattacke verübt. Der "bösartige" Angriff richte sich sowohl gegen staatliche als auch private Organisationen, hieß es in einer am Montag in London veröffentlichten gemeinsamen Erklärung des Nationalen Cybersicherheitszentrums von Großbritannien, der US-Bundespolizei FBI und des US-Heimatschutzministeriums. Auch Privatpersonen seien von den Attacken betroffen.

Hauptziele der Cyberangriffe seien wesentliche Installationen wie Router, Switches und Firewalls gewesen, die für das Funktionieren des Internets wesentlich sind. Die Hacker wollten der Spionage den Weg bahnen, geistiges Eigentum rauben und dauerhaften Zugang zu den Netzwerken der Opfer gewinnen, hieß es.

Der Umfang des Schadens sei noch nicht bekannt, sagte Jeanette Manfra vom US-Heimatschutzministerium. Ciaran Martin vom britischen National Cyber Security Centre sagte allerdings, es seien "Millionen von Maschinen" ins Visier genommen worden. Die Angriffe würden seit mehr als einem Jahr beobachtet, die zugrundeliegende Taktik sei noch länger bekannt. Möglicherweise brächten sich die Hacker für zukünftige Angriffe in Stellung.

Den Angaben zufolge sollen Internet-Provider, Unternehmen in der Privatwirtschaft und Schlüsseleinrichtungen der Infrastruktur von dem russischen Angriff betroffen sein.


Die USA und Großbritannien machen Russland für den NotPetya-Cyberangriff 2017verantwortlich. Dabei entstanden Milliardenschäden. Die Regierung in Moskau hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Zudem gehen US-Geheimdienste davon aus, dass Russland versucht hat, sich in die US-Präsidentenwahl 2016 einzumischen. Untersucht wird weiter, ob es Absprachen zwischen russischen Vertretern und dem Wahlkampfteam von Donald Trump gab. Russland und der Präsident haben dies zurückgewiesen.

Die mutmaßliche Cyberattacke erfolgte inmitten von ohnehin schon extrem angespannten Beziehungen zwischen Russland und dem Westen. Die Spannungen waren zuletzt durch die gemeinsamen Luftangriffe der USA, Frankreichs und Großbritanniens auf mutmaßliche Chemiewaffenanlagen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad verschärft worden.

spiegel


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