Israel und die Türkei haben sich nach Medienberichten grundsätzlich auf eine Normalisierung ihrer Beziehungen geeinigt. Dazu fand am Donnerstag in Zürich ein Treffen zwischen dem zukünftigen Mossad-Chef Yossi Cohen und den Vertreter des türkischen Außenministeriums Feridun Sinirlioglu statt, berichtet die New York Times. Israel werde Entschädigung für einen tödlichen Vorfall vor mehr als fünf Jahren zahlen, berichtete der israelische Rundfunk am Freitag.
Israelische Soldaten hatten im Mai 2010 das unter der Flagge des Inselstaates Komoren fahrende Schiff Mavi Marmara aus der Türkei vor dem Gazastreifen geentert. Dabei waren zehn Türken getötet worden. Pro-palästinensische Aktivisten hatten trotz Warnungen versucht, eine von Israel verhängte Seeblockade vor Gaza zu durchbrechen.
Alle Klagen gegen Israel sollten eingestellt werden und die Botschafter beider Länder zurückkehren, berichtete der israelische Rundfunk. Die Entschädigungszahlungen belaufen sich nach Angaben der Zeitung Haaretz auf 20 Millionen Dollar. Diese sollten den Familien der getöteten Türken zugutekommen.
Als Teil der Vereinbarungen solle auch das ranghohe Hamas-Mitglied Saleh al-Aruri aus der Türkei verbannt werden, berichtet die Zeitung Milliyet. Es gebe zudem die Absicht, eine israelische Gasleitung in die Türkei zu verlegen. Die Gespräche sollten in den kommenden Wochen weitergehen. Israels Energieminister Juval Steinitz habe die Vereinbarung bereits begrüßt.
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