Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben die Auflösung seines Atomtestgeländes im Mai zugesichert. Internationale Atomexperten dürfen die Schließung des Testgeländes vor Ort überprüfen. Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un habe dies bei seinem Treffen mit Südkoreas Präsident Moon Jae In angekündigt, sagte Moons Sprecher. Pjöngjang hatte im vergangenen Jahr eine Reihe von Raketentests sowie einen sechsten Atomwaffentest vorgenommen und damit international Sorge ausgelöst.
Außerdem wird Nordkorea seine Zeitzone an die Südkoreas anpassen, berichtet die BBC. Aktuell liegen die Uhrzeiten in dem geteilten Land um eine halbe Stunde auseinander. Eine offizielle Bestätigung aus Nordkorea blieb zunächst aus.
Am Freitag hatten sich die Staatschefs von Nord- und Südkorea bei einem historischen Gipfeltreffen zum Ziel einer dauerhaften und stabilen Friedensregelung und einer atomwaffenfreien koreanischen Halbinsel bekannt. Der seit mehr als sechs Jahrzehnten geltende Kriegszustand zwischen beiden Staaten soll laut einer gemeinsamen Erklärung noch dieses Jahr beendet werden. Vom 1. Mai an sollen bereits alle feindseligen Handlungen, einschließlich der Lautsprecherdurchsagen an der Grenze und der Verbreitung von Flugblättern in der Demilitarisierten Zone (DMZ), eingestellt werden.
Trump ist sich Südkoreas Anerkennung gewiss
Das Atomtestgelände Punggy-ri, das nun geschlossen werden soll, liegt im gebirgigen Nordosten Nordkoreas. Experten gehen davon aus, dass es sich um die größte nukleare Anlage des Landes handelt. Alle sechs nordkoreanischen Atomtests wurden hier in einem unterirdischen Tunnelsystem nahe des Berges Mantap ausgeführt.
US-Präsident Donald Trump hatte kurz zuvor angekündigt, ein Treffen zwischen ihm und Kim Jong Un werde bereits in den kommenden drei bis vier Wochen stattfinden. Er erklärte außerdem, Südkorea erkenne an, dass der Erfolg der Anbahnung einer Friedenslösung auf der koreanischen Halbinsel den USA geschuldet sei, sagte Trump. "Er gibt uns riesige Anerkennung, er gibt uns allen Anerkennung", sagte Trump mit Blick auf Südkoreas Präsident Moon Jae In. Politikwissenschaftler in den USA schreiben den Fortschritt hin zu einer Friedenslösung allerdings Südkorea und dessen geschickter Diplomatie unter anderem vor und während der Olympischen Winterspiele zu.
Quelle: n-tv.de
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