44 brisante Fragen an Donald Trump

  01 Mai 2018    Gelesen: 1074
44 brisante Fragen an Donald Trump

Der Sonderermittler in der Russlandaffäre, Robert Mueller, hat laut "New York Times" einen Fragenkatalog an Trumps Anwälte übermittelt. Darin fragt er den US-Präsidenten auch nach Tweets und Dinner-Gesprächen.

US-Sonderermittler Robert Mueller hat im Zusammenhang mit seinen Untersuchungen zur Russlandaffäre mindestens vier Dutzend Fragen an Präsident Donald Trump. Das berichtet die "New York Times" ("NYT") und beruft sich dabei auf einen Fragenkatalog, den Muellers Team an Trumps Anwälte übermittelt haben soll und den die Zeitung in vollem Umfang veröffentlichte.

Mueller leitet die Ermittlungen zur Einmischung Russlands in die US-Präsidentschaftswahl 2016 und untersucht auch eine mögliche Zusammenarbeit zwischen Moskau und dem Wahlkampfteam von Trump. Mit seinen 44 Fragen an den US-Präsidenten, so die "NYT", wolle Mueller nun vor allem mehr über Trumps Beziehungen zu Russland erfahren und inwiefern er die Untersuchungen zur Affäre womöglich beeinflusste.

Moskau bestreitet, sich in die US-Wahl eingemischt zu haben. Trump sagt seit Monaten, es habe keine Zusammenarbeit gegeben und nennt Muellers Ermittlungen regelmäßig eine "Hexenjagd". Weder Vertreter von Trumps Anwalts-Team noch Mitarbeiter von Mueller wollten sich laut "NYT" zu dem Fragenkatalog äußern. Die Zeitung bekam ihn eigenen Angaben zufolge von einer Quelle außerhalb des Anwalt-Teams.

Mueller wolle mehr darüber herausfinden, wie Trump denkt, was seine Motivation hinter einigen seiner kämpferischsten Tweets war und wie seine Beziehung zu engen Mitarbeitern aussieht, heißt es in dem Zeitungsartikel. Konkret geht es beispielsweise um die Entlassungen von Ex-FBI-Chef James Comey und Trumps ehemaligem Sicherheitsberater Michael Flynn. Einige der Fragen an Trump lauten dem Bericht zufolge:

Was wussten Sie über Telefonate zwischen Herrn Flynn und dem russischen Botschafter Sergei Kisljak Ende Dezember 2016?
Wie wurde die Entscheidung getroffen, Herrn Flynn am 13. Februar 2017 zu entlassen?
Was war das Ziel des Abendessens mit Herrn Comey am 27. Januar 2017 und was wurde dabei besprochen?
Was war das Ziel ihres Tweets vom 12. Mai 2017? (Trump hatte getwittert, Comey solle besser hoffen, es gebe keine Aufzeichnungen ihrer Gespräche.)
Was ist der Grund für Ihre anhaltende Kritik an Herrn Comey und seinem ehemaligen Stellvertreter Andrew McCabe?
Was wussten Sie während der Übergangsphase über einen Versuch, Kommunikationswege nach Russland zu etablieren, und über Jared Kushners (Anmerkung der Redaktion: Trumps Schwiegersohn) Bemühungen?

Der Fragenkatalog liefere den bisher detailliertesten Einblick in die Mueller-Ermittlungen, schreibt die Zeitung. Es gibt nur wenige Informationen zur Arbeitsweise des Sonderermittlers, Mueller meidet öffentliche Auftritte oder Interviews (mehr zum "Phantom von Washington" lesen Sie hier).

Eine mögliche Befragung Trumps durch Mueller ist seit Wochen Thema. Trump zeigte sich mal selbstbewusst und kündigte an, er wolle unter Eid aussagen. Ein anderes Mal rieten ihm seine Anwälte ab - sie fürchten, Trump könne sich belasten.

spiegel


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