„Bombastische“ Freundschaften: Facebook soll Terroristen vernetzen

  07 Mai 2018    Gelesen: 2817
„Bombastische“ Freundschaften: Facebook soll Terroristen vernetzen

Forscher haben einen schweren Vorwurf gegen Facebook erhoben: Bringt das soziale Netzwerk etwa Terroristen zusammen? Das legt zumindest eine Studie der gemeinnützigen Organisation „Counter Extremism Project“ (CEP) nahe, die der britischen Zeitung „Telegraph“ vorliegt.

Forscher untersuchten demnach im Rahmen der Studie die Facebook-Aktivitäten von 1000 mutmaßlichen Anhängern der Terrormiliz „Islamischer Staat“* in 96 Ländern. Sie sollen festgestellt haben, dass das soziale Netzwerk durch seine Funktion „Personen, die du kennen könntest“ Extremisten aufeinander aufmerksam macht.

Gregory Waters, einer der Autoren der Studie, beschreibt laut dem Blatt, wie er mit Freundschaftsvorschlägen von vermeintlichen IS-Anhängern regelrecht „bombardiert“ worden sei, nachdem er über Facebook Kontakt zu einem aktiven Extremisten aufgenommen habe.

Sein Kollege Robert Posting soll eine noch schlimmere Entdeckung gemacht haben: Er klickte laut „Telegraph“ auf mehrere nichtextremistische Nachrichtenseiten, die über einen islamistischen Aufstand auf den Philippinen berichteten. Innerhalb weniger Stunden habe er ebenfalls zahlreiche Freundschaftsvorschläge von Extremisten in dieser Region erhalten.

„Facebook hat in seinem Wunsch, so viele Menschen wie möglich zu vernetzen, ein System erschaffen, das Extremisten und Terroristen zusammenbringt“, wird Postings zitiert.

Facebook steht schon seit geraumer Zeit im Kreuzfeuer der Kritik. Der jüngste Skandal dreht sich um ein massives Datenleck: Im März war bekannt geworden, dass sich die britische Firma Cambridge Analytica unerlaubt Zugang zu Daten von Millionen Facebook-Profilen verschafft hatte. Facebook wird zudem dafür kritisiert, terroristische Inhalte nicht effektiv entfernen zu können.

sputniknews


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