90 Vermisste nach Erdrutsch in China: Schlammlawine, sechs Meter hoch

  21 Dezember 2015    Gelesen: 1054
90 Vermisste nach Erdrutsch in China: Schlammlawine, sechs Meter hoch
Die Zahl der Vermissten nach einer Schlammlawine in einem chinesischen Industriepark ist auf mehr als 90 gestiegen. Ein Berg aus Erde und Bauschutt war abgerutscht und hatte Dutzende Häuser begraben.
Mindestens 91 Menschen werden nach dem Erdrutsch im südchinesischen Shenzhen noch vermisst. Dies teilten die Behörden in der Stadt mit. Zuvor war in staatlichen Medien von mindestens 27 Vermissten die Rede.

Das Unglück hatte sich am Sonntagmittag in einem Industriepark im Nordosten der Stadt ereignet. Den Behörden zufolge rutschte nach Regenfällen ein riesiger Berg mit ausgehobener Erde und Bauschutt ab, der von Arbeitern an einem etwa hundert Meter hohen Hügel angehäuft worden war.
Anwohner berichteten von Massen aus roter Erde und Schlamm, die mehrere Häuser und Fabriken unter sich begruben. Wie Staatsmedien berichteten, waren mindestens 33 Gebäude davon betroffen, darunter auch zwei Wohnunterkünfte von Arbeitern.

1500 Rettungskräfte im Einsatz

Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete, Schlamm türme sich auf einer Fläche von 60.000 Quadratmetern bis zu sechs Meter hoch auf. Von Staatsmedien veröffentlichte Fotos zeigten eine riesige, mit Geröll und Schlamm bedeckte Fläche, auf der Rettungskräfte mit Baggern arbeiteten.

Der Fernsehsender CCTV hatte am Sonntag berichtet, dass die meisten Menschen in der Gegend vor dem Unglück in Sicherheit gebracht worden seien. 1500 Retter seien im Einsatz, um nach Überlebenden zu suchen.

Ob Regeln bei der Aufschüttung der Schutthalde missachtet wurden, ist unklar. Ministerpräsident Li Keqiang ordnete eine Untersuchung zur Unglücksursache an.

In China kommt es immer wieder zu Unfällen mit vielen Todesopfern, weil Sicherheitsanweisungen nicht beachtet werden. Erst im Sommer war in der nordostchinesischen Hafenstadt Tianjin ein Chemielager explodiert. Mehr als 200 Menschen kamen dabei ums Leben.


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