Am Tag des Sieges mischt sich Russlands Präsident gern unters Volk: Nach der Abnahme der großen Militärparade auf dem Roten Platz hat Wladimir Putin erneut an dem Gedenkmarsch "Unsterbliches Regiment" teilgenommen. In ganz Russland marschierten nach Regierungsangaben mehr als zehn Millionen Menschen mit Fotos ihrer Verwandten durch die Straßen.
Das Staatsoberhaupt schloss sich den Teilnehmern der Aktion an, in seinen Händen trug er das Porträt seines Vaters, der im Zweiten Weltkrieg gekämpft hat. Gemeinsam mit Putin nahmen der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und der serbische Präsident Aleksandar Vučić an dem Gedenkmarsch teil. Auch sie trugen Fotos ihrer Verwandten.
Für Putin war es bereits die vierte Teilnahme in Folge. 2015 sei es eine spontane Entscheidung gewesen, sich dem Marsch anzuschließen, hatte er später erzählt. "Ich beschloss es im letzten Moment. Ich nahm einfach ein Foto von meinem Vater und bin losgegangen. Das stand nicht in meinem Zeitplan."
Allein in der Hauptstadt Moskau waren nach Angaben des Innenministeriums dem Aufruf der Aktion "Unsterbliches Regiment" mehr als eine Million Menschen gefolgt, wie die Agentur Interfax berichtet. Auch in Sankt Petersburg gab es laut der Nachrichtenagentur RBK etwa eine Million Teilnehmer.
Gedenkmärsche in über 100 Ländern
Bereits zu Sowjetzeiten waren jährlich Hunderttausende Menschen mit Bildern von Gefallenen marschiert, um an den Sieg über Nazi-Deutschland zu erinnern und zugleich der Millionen Toten zu gedenken. 2012 fand in der sibirischen Stadt Tomsk dann der erste Gedenkmarsch unter dem aktuellen Namen statt. Ziel war es, das Andenken an die Kriegsopfer wachzuhalten. Inzwischen ist "Unsterbliches Regiment" global geworden: In diesem Jahr sind weltweit Tausende Teilnehmer über die Straßen vieler Städte gegangen.
Die Veranstalter meldeten etwa mehr als 1000 Teilnehmer in New York und etwa 200 in Washington. In Toronto und Calgary waren es sogar mehr als 6000 Menschen. Auch in Deutschland, Spanien, Italien, Portugal, Südkorea, Israel gingen die Menschen mit Fotos von Veteranen auf die Straßen. Die meisten von ihnen sind Immigranten aus den ehemaligen Sowjetrepubliken. Die Teilnahme an Gedenkmärschen zum Tag des Sieges ist für viele Russen auf der ganzen Welt Tradition geworden. Die Aktion soll in diesem Jahr nach russichen Medienberichten in über 100 Ländern stattgefunden haben.
Quelle: n-tv.de
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