Wegen heftiger Gewitter und starken Regens sind mancherorts die Vatertagsausflüge buchstäblich ins Wasser gefallen. Es gab Überschwemmungen, überspülte Straßen, vollgelaufene Keller. Besonders Norddeutschland war von den Unwettern an Christi Himmelfahrt betroffen. In Hamburg rückte die Feuerwehr zu Hunderten Unwettereinsätzen aus. Es kam zu starken Überflutungen, Straßen standen teilweise bis zu einem Meter unter Wasser, wie die Feuerwehr berichtete. In der Hansestadt war vor allem der Osten betroffen. Bis zum Abend wurden mehr als 900 Unwettereinsätze gemeldet. Insgesamt waren 900 Einsatzkräfte unterwegs. Verletzt wurde niemand.
Oststeinbek: Größtes Hochwasser seit Jahrzehnten
Auch den Ort Oststeinbek östlich von Hamburg hatte das Unwetter unter Wasser gesetzt. Es sei das größte Hochwasser seit Jahrzehnten, sagte der Sprecher der Feuerwehr, Christian Höft, am Abend. Derzeit gebe es 150 Feuerwehreinsätze gleichzeitig, auch der Katastrophenschutz sei beteiligt, hieß es am Abend. Keller ganzer Straßenzüge seien in dem Ort im Kreis Stormarn überflutet, ein Bahndamm drohe abzurutschen, Trafohäuser stünden unter Wasser. Es gebe Stromausfälle. Flüsse träten über die Ufer treten und ein Haus stehe komplett unter Wasser.
Das nahegelegene Quickborn wurde ebenfalls erwischt. Ab Donnerstagnachmittag seien rund 130 Einsatzkräfte mehrerer Freiwilliger Feuerwehren im Stadtgebiet ausgerückt, teilte der Kreisfeuerwehrverband Pinneberg mit. "Durch den starken Regen und Hagelschauer mit Hagelkörnern von einem Durchmesser von rund fünf Zentimetern sind zahlreiche Keller vollgelaufen und Straßen überflutet", hieß es.
Die Veranstalter des 829. Hafengeburtstages in Hamburg hatten derweil Glück: "Es war, als ob ein Schutzschild über dem Hafengeburtstag gelegen hätte", sagte DWD-Meteorologe Robert Scholz.
Thüringen: Ortsdurchfahrt von Schlamm überspült
Im thüringischen Schönbrunn wurde nach Polizeiangaben die Ortsdurchfahrt vom Schlamm umliegender Felder überspült. In der Region um Wittenberg in Sachsen-Anhalt seien in einer halben Stunde fast 40 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, hieß es vom DWD. Heftige Gewitter und Schauer zogen am Morgen auch im Breisgau in Baden-Württemberg auf. Einige Straßen waren nach Polizeiangaben vom Starkregen überflutet worden. In Brandenburg regnete es bis zum Nachmittag im Fläming und in der Prignitz stärker, Gewitter wurden auch aus Nordbayern gemeldet.
Am Freitag bleibt es laut den Meteorologen bewölkt, aber überwiegend trocken. Es sei mit Temperaturen um die 19 Grad zu rechnen. Die Werte auf dem Thermometer sind nach zuletzt sehr sonnigen und warmen Tagen kräftig zurückgegangen. In der Stadt Meßstetten in Baden-Württemberg wurden am Donnerstagmorgen gerade einmal 4,0 Grad gemessen, im oberbayerischen Reit im Winkl waren es 5,2 Grad. Am Tag zuvor wurde hingegen fast noch die 30-Grad-Marke erreicht: Spitzenreiter war am Mittwoch Lingen in Niedersachsen mit 29,5 Grad.
Auch am kommenden Muttertag (13. Mai) wird es in weiten Teilen Deutschlands nass. Vor allem im Südwesten erwarten die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) lang andauernden und kräftigen Regen. Nur im Osten und Nordosten wird es sonnig und mit bis zu 27 Grad sogar wieder frühsommerlich warm, wie der DWD am Donnerstag in Offenbach mitteilte.
ans/dpa
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