Bei einer Serie von mutmaßlich islamistischen Selbstmordanschlägen auf Kirchen in Indonesien sind mindestens neun Menschen getötet und 40 verletzt worden. Ziel waren nach Polizeiangaben in der Großstadt Surabaya Christen, die den Sonntagsgottesdienst besuchten. Die Selbstmordattentäter hätten drei Kirchen attackiert. Dabei hätten sie in einem Fall ein Motorrad, in einem anderen ein Auto benutzt.
Ein Sprecher des Geheimdienstes sagte, verantwortlich dafür sei wohl die Gruppe Jemaah Ansharut Daulah (JAD), die der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) nacheifert. Seinen Worten zufolge stehen die Anschläge wahrscheinlich in Verbindung zur jüngsten Geiselnahme in einem Hochsicherheitsgefängnis in der Nähe der Hauptstadt Jakarta, bei der inhaftierte Islamisten fünf Mitglieder einer Anti-Terror-Einheit getötet hatten.
In Indonesien sind fast 90 Prozent der gut 260 Millionen Einwohner Muslime. Das größte muslimische Land der Erde kämpft seit längerem mit einem Anwachsen des Islamismus. Bereits im Jahr 2000 waren mehrere Kirchen das Ziel von nahezu zeitgleichen Angriffen. Damals wurden an Weihnachten etwa 20 Menschen getötet. Bei einem Anschlag auf der Ferieninsel Bali starben 2002 mehr als 200 Menschen. Die Hafenstadt Surabaya ist mit mehr als 2,6 Millionen Einwohnern zweitgrößte Stadt des Inselstaates.
Quelle: n-tv.de
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