Mehrere Verletzte bei Bombenanschlag auf Polizei-Zentrale

  14 Mai 2018    Gelesen: 1185
Mehrere Verletzte bei Bombenanschlag auf Polizei-Zentrale

Ein Attentäter hat vor dem Hauptquartier der Polizei im indonesischen Surabaya eine Bombe gezündet. Mindestens zehn Menschen wurden verletzt. Erst am Vortag hatte es in der Stadt Anschläge auf Kirchen gegeben.

Einen Tag nach den Selbstmordattentaten auf christliche Kirchen im indonesischen Surabaya ist das Polizei-Hauptquartier der Großstadt zum Anschlagsziel geworden. Bei der Explosion einer Bombe am Montagmorgen seien zehn Menschen verletzt worden, hieß es von der Polizei. Es handelt sich demnach um vier Polizisten und sechs Zivilisten.


Der Täter soll auf einem Motorrad vor das Polizeigebäude gefahren sein. "Das war offensichtlich ein Selbstmordattentäter", sagte Polizeisprecher Frans Barung Mangera. Nähere Details gab er mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht bekannt.

Bei den Terroranschlägen vom Sonntag waren nach Polizeiangaben mindestens 13 Menschen getötet worden. Die Bomben explodierten kurz vor Beginn der morgendlichen Gottesdienste fast zeitgleich in drei Kirchen der zweitgrößten Stadt des Landes. Dutzende Menschen wurden verletzt.

Die indonesischen Behörden äußerten sich überzeugt, dass die Anschläge von Islamisten begangen wurden, die es gezielt auf Christen abgesehen hatten. Zudem sollen alle Täter aus einer einzigen Familie stammen, darunter zwei neun und zwölf Jahre alte Kinder.

"Feiglinge"

Der Präsident des Landes, Joko Widodo, sprach am Montag davon, dass die "barbarischen und unwürdigen" Anschläge auf das Polizeigebäude und die Kirchen von "Feiglingen" verübt worden seien. Er wolle für ein schärferes Anti-Terror-Gesetz kämpfen.

Die Hafenstadt Surabaya ist mit mehr als 2,6 Millionen Einwohnern zweitgrößte Stadt des südostasiatischen Inselstaats. Indonesien hat seit mehr als anderthalb Jahrzehnten immer wieder mit islamistischer Gewalt zu tun. Von den mehr als 260 Millionen Einwohnern sind mehr als 85 Prozent muslimischen Glaubens. Katholische und protestantische Christen machen etwa zehn Prozent der Bevölkerung aus.

spiegel


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