„Respekt den Freunden und Umweltschützern aus dem deutschen NABU. Sie fechten nicht nur die von Deutschland erteilte Baugenehmigung für Nord Stream 2 vor Gericht an, sondern fordern auch, den Russen die Bauarbeiten zu verbieten, bis eine endgültige Entscheidung getroffen sein wird“, heißt es in der vom ukrainischen Unternehmen auf seiner Facebook-Homepage veröffentlichten Mitteilung.
Wie aus dem Pressedienst von Naftogaz verlautete, versuche der russische Gaskonzern Gazprom, der mit dem Bau von Nord Stream 2 noch vor dem Erhalt aller Genehmigungen begonnen hatte, die europäischen Partner auszutricksen.
„Der einzige Sinn eines solchen Verhaltens ist es, quasi einen ‚Elefanten im Zimmer‘ zu schaffen. Nach dem Prinzip, er ist schon da, was soll’s also“, erklärte man bei Naftogaz.
Der NABU hatte laut Medienmeldungen zuvor beim Oberverwaltungsgericht Greifswald eine gerichtliche Zwischenverfügung im Eilverfahren beantragt, um den für Mitte Mai geplanten Baustart in deutschen Hoheitsgewässern zu verhindern. Im Umweltverband befürchtet man, dass diese Bauarbeiten der Region einen „bedeutenden Umweltschaden“ bringen werden.
Nord Stream 2
Das Projekt Nord Stream 2 sieht die Verlegung von zwei Strängen mit einer Jahresgesamtkapazität von 55 Milliarden Kubikmetern vor. Die Stränge sollen parallel zur bereits bestehenden Pipeline Nord Stream von der russischen Ostseeküste bis nach Deutschland verlaufen. Die Pipeline soll im Jahr 2019 in Betrieb genommen werden.
Gegen das Projekt machen mehrere Länder Front. Dazu gehören die Ukraine, die um ihre Einnahmen aus dem Transit von russischem Gas bangt, und die USA, die ambitionierte Pläne zum Export von Flüssiggas nach Europa hegen. Lettland, Litauen und Polen haben gemeinsam ihren Unwillen über den Bau geäußert.
Das Bergamt Stralsund hatte Ende Januar den Bau und Betrieb des Pipelinesystems Nord Stream 2 im deutschen Küstenmeer und im Anlandebereich in Lubmin bei Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern genehmigt. Anfang April hatte auch Finnland seine Zustimmung erteilt. Gazprom rechnet im ersten Halbjahr 2018 noch mit den ausstehenden Genehmigungen von Schweden, Russland und Dänemark.
sputnik.de
Tags: