In der Affäre bei der Bremer Außenstelle des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hat Manfred Schmidt, der frühere Präsident der Behörde, nach dpa-Informationen ein Disziplinarverfahren gegen sich selbst beantragt. Zuerst hatte die "Bild" -Zeitung darüber berichtet.
Schmidt will damit offenbar seine Unschuld nachweisen. Er leitete die Nürnberger Behörde von 2010 bis 2015. Das Bundesinnenministerium äußerte sich zu dem Bericht nicht.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die frühere Leiterin der Bamf-Außenstelle in Bremen, weil diese zwischen 2013 und 2016 mindestens 1200 Menschen unrechtmäßig Asyl gewährt haben soll. Außer gegen die Frau wird gegen fünf weitere Beschuldigte ermittelt - darunter sind drei Rechtsanwälte und ein Dolmetscher. Es besteht der Verdacht der Bestechlichkeit und der bandenmäßigen Verleitung zur missbräuchlichen Asylantragstellung.
Die Zentrale des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) in Nürnberg hatte nach SPIEGEL-Informationen bereits im Jahr 2014 konkrete Hinweise erhalten, dass in der Außenstelle Bremen Asylverfahren manipuliert würden, also in der Amtszeit Schmidts. Demnach schrieb der Leiter der Außenstellen Friedland und Oldenburg E-Mails mit entsprechenden Informationen an mehrere Gruppen- und Abteilungsleiter im Bamf. Später dokumentierte er auffällige Fälle und schickte Listen mit den Aktenzeichen an die Nürnberger Zentrale.
spiegel
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