Die umstrittene Hakenkreuz-Glocke im niedersächsischen Dorf Schweringen wird abgehängt und ersetzt. Das beschloss der zuständige Nienburger Kirchenkreisvorstand einstimmig in einer fünfstündigen Sitzung, wie ein Sprecher des Sprengel Hannover bestätigte.
In dem Beschluss heißt es, der Kirchenkreisvorstand sei "der festen Überzeugung, dass eine Glocke, die mit einem Hakenkreuz und einer nationalsozialistischen Inschrift versehen ist, grundsätzlich nicht zu Gottesdienst, Andacht und Gebet geläutet werden darf". Was mit der Glocke geschehen soll, nachdem sie abgehängt wurde, sei noch nicht beschlossen.
Die Glocke aus der Zeit des Nationalsozialismus hatte monatelang für Streit in der Gemeinde gesorgt. Im April war sie in die Schlagzeilen geraten. Mit einem Winkelschleifer hatten Unbekannte Hakenkreuz und Inschrift entfernt.
"Die unzulässige Vermischung der christlichen Botschaft mit Aussagen der nationalsozialistischen Ideologie" wird laut Kirchenkreisvorstand auch nicht durch das Abflexen behoben. Für eine neue Glocke soll nun Geld gesammelt werden.
Die Kapellengemeinde Schweringen will nun ihre Geschichte in der Zeit des Nationalsozialismus aufarbeiten. Deutschlandweit hängen noch knapp zwei Dutzend Glocken mit NS-Bezug in Kirchen.
spiegel
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