Die muslimischen Fahrgäste widersetzten sich allerdings der Forderung, mit den Terroristen zu kooperieren. „Sie weigerten sich, sich von den Nicht-Muslimen trennen zu lassen und sagten den Angreifern, sie sollen entweder alle töten oder verschwinden. Deshalb wurden einige Einheimische verletzt, als sie versuchten Nicht-Muslime zu beschützen“, erläutert der Gouverneur von Mandera, Ali Roba, der kenianischen Zeitung Daily Nation. Sie hätten damit ein Massaker ähnlich dem im letzten Jahr verhindert, so Roba.
Die Terroristen hatten den Bus zunächst angehalten, indem sie ihn von außen beschossen, wobei ein Passagier ums Leben kam. Daraufhin haben sie versucht die 62 Fahrgäste nach Religion zu selektieren. Weil die muslimischen Fahrgäste sich weigerten, christliche Mitreisende zu identifizieren, sei es zu lautstarken Streitigkeiten zwischen Terroristen und Fahrgästen gekommen. Als sie währenddessen das Geräusch eines sich nähernden Lasters fälschlicherweise für ein Polizeifahrzeug hielten, flüchteten die Angreifer in die umliegenden Büsche, was die Insassen des Busses zur Flucht nutzten. Anschließend überfielen die Terroristen den ankommenden Laster und töteten dessen Fahrer, nachdem er die Schahada, das islamische Glaubensbekenntnis, nicht korrekt rezitieren konnte.
Al-Schabaab, „Die Jugend“, ist eine militante, radikal-extremistische Bewegung aus dem gescheiterten Staat Somalia. Sie war dort am Bürgerkrieg beteiligt und bekämpft seitdem die Überreste des somalischen Staates, macht aber auch immer wieder durch Terroranschläge in Nachbarländern, vor allem Kenia, auf sich aufmerksam. Weltweites Entsetzen löste der Anschlag auf das Westgate-Einkaufszentrum in Nairobi aus, bei dem im September 2013 67 Menschen starben. 2012 hat sie Aiman Az-Zawahiri die Treue geschworen und gehört damit formell zum Netzwerk von Al-Qaida, zudem sie seit Jahren enge Kontakte pflegt. Der IS versucht seit mehreren Monaten, die Al-Schabaab für sich zu gewinnen, blieb aber bisher größtenteils erfolglos.
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