Die ehemaligen SPD-Vorsitzenden Martin Schulz und Sigmar Gabriel haben sich nach ihrem Zerwürfnis im Zuge des Wahlkampfs erstmals zu einem ausführlichen Gespräch getroffen. Bei einem längeren Abendessen in einem Berliner Hotel räumten sie nach SPIEGEL-Informationen Anfang dieser Woche ihre Differenzen aus. (Lesen Sie hier die ganze Geschichte im neuen SPIEGEL.)
Ihr Streit - entstanden in der Zeit als Schulz Kanzlerkandidat und Gabriel Außenminister war - belastete die gesamte Partei. Inzwischen nehmen sie ihre Fehde aber offenbar mit Humor. "Wir haben ein Meisterstück geschafft", sagte Schulz bei dem Gespräch zu Gabriel: "Wir haben aus dem populärsten den unpopulärsten Politiker gemacht und aus dem unpopulärsten den populärsten. Das muss man uns erst mal nachmachen."
Nach ihren Konflikten vor und nach der Bundestagswahl hatten die beiden Sozialdemokraten monatelang nicht miteinander gesprochen.
Zu einer möglichen Spitzenkandidatur bei der Europawahl 2019 hält Schulz sich bedeckt. "Ich kämpfe für die Inhalte des Koalitionsvertrags", sagte Schulz dem SPIEGEL: "Vor allem das Europakapitel liegt mir am Herzen, ich habe es selbst verhandelt. Über Personalfragen wird in den Gremien unserer Partei entschieden."
Führende Sozialdemokraten, darunter Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller, hatten den Ex-Kanzlerkandidaten zuletzt als Europa-Spitzenkandidat ins Spiel gebracht. Im Präsidium der SPD hatte der Vorstoß für Ärger gesorgt.
spiegel
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