Der Roboterhersteller Kuka, der Autokonzern Daimler, die Deutsche Bank - bei ihnen sind jüngst chinesische Investoren eingestiegen. Sie kaufen sich damit verstärkt in Branchen ein, die Domänen der deutschen Industrie sind.
Denn China hat ein großes Ziel: Vor drei Jahren hielt die chinesische Führung in ihrem Strategiepapier "Made in China 2025" (MIC 2025) fest, das Land zum weltweit führenden Industriestandort aufzubauen. Chinas Regierung definierte zehn Schlüsselbranchen, in denen das Land technologisch führend werden soll, darunter Robotik, E-Autos und computergesteuerte Maschinen. Beteiligungen an ausländischen Firmen sind Teil der Strategie.
In Deutschland wächst deshalb die Sorge, dass China gezielt deutsche Schlüsseltechnologien aufkauft, um seine eigene Entwicklung voranzutreiben. Wenn Kanzlerin Angela Merkel diese Woche nach China reist, stehen die wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder im Mittelpunkt. Denn während die EU ausländischen Investoren freien Marktzugang gewährt, schirmt China Schlüsselindustrien noch immer bewusst vor dem Ausland ab.
Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt nun, dass chinesische Investoren tatsächlich mitten ins Herz der deutschen Industrie treffen. Die Studie hat 175 chinesische Firmenbeteiligungen ab einem Anteil von zehn Prozent für die Jahre 2014 bis 2017 untersucht. Das Ergebnis: Fast zwei Drittel dieser Beteiligungen wurden genau in den zehn Schlüsselbranchen getätigt, in denen China bis 2025 eine international führende Position erreichen will. Dazu gehören zum Beispiel E-Autos, Energiesysteme und Biomedizin.
spiegel
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